Die Sommerferien sind ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Während die Kinder in Schleswig-Holstein sich schon auf die langersehnten Ferien freuen, entbrennt bundesweit eine Debatte über die Schulferien-Regelung, insbesondere das sogenannte Rotationsprinzip. Bayern und Baden-Württemberg nehmen an diesem Prinzip nicht teil und starten traditionell als letzte Bundesländer in die Sommerferien. Diese Eigenständigkeit sorgt für Zündstoff.
Streit um den Ferienstart
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein fordert eine einheitliche Regelung für die Schulferien. Er wünscht sich, dass sich alle 16 Bundesländer über den Ferienbeginn abstimmen. Eine zeitliche Staffelung der Ferienstarts hält er aber weiterhin für sinnvoll, um den Reiseverkehr zu entlasten.
Bayerns Position: Eigenständigkeit bewahren
Bayern hält jedoch an seinen traditionellen Ferienzeiten fest. Ministerpräsident Markus Söder betonte auf Instagram, dass Bayern selbst bestimme, wann dort Ferien seien. Er argumentiert, dass Bayern den meisten Länderfinanzausgleich zahle und sich nicht von anderen Ländern vorschreiben lassen wolle, wann Ferien gemacht werden sollen. Die Planung für die Ferientermine ab 2030 läuft bereits, und Bayern hat signalisiert, am aktuellen System festhalten zu wollen.
Eltern fordern kürzere Ferien
Parallel zur Diskussion um den Ferienstart haben Elternverbände eine Debatte über die Länge der Sommerferien angestoßen. Sie kritisieren die hohe Anzahl an schulfreien Tagen. Die Vize-Vorsitzende des Bundeselternrats, Aline Sommer-Noack, bemängelt, dass sich sechs Wochen Sommerferien bei durchschnittlich 30 Urlaubstagen berufstätiger Eltern, insbesondere Alleinerziehender, kaum überbrücken ließen. Die Bundesschülerkonferenz hält den Vorstoß für überflüssig und fordert stattdessen eine bessere Ferienbetreuung.
Hamburg plant möglicherweise spätere Ferien
Auch in Hamburg gibt es Überlegungen, den Start der Sommerferien nach hinten zu verschieben. Die Schulbehörde setzt sich für eine Neuregelung der bundesweiten Ferientermine ein. Dies könnte frühestens ab dem Schuljahr 2025 greifen. Ein späterer Ferienstart könnte möglicherweise auch zu günstigeren Reiseangeboten führen.
Die Diskussion um die Sommerferien in Deutschland zeigt, dass es viele unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse gibt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bundesländer auf eine einheitliche Regelung einigen können und ob die Länge der Ferien angepasst wird.