Unwetter im Passeiertal: Muren, Starkregen und die Folgen des Klimawandels

Das Passeiertal in Südtirol wurde kürzlich von schweren Unwettern heimgesucht. Sintflutartiger Regen löste Muren aus, verursachte Stromausfälle und überflutete Keller. Der Pegelstand der Passer stieg gefährlich an, und der Zivilschutz beobachtete die Lage genau.

Zunehmende Extremereignisse

Landesgeologe Volkmar Mair bestätigt, dass Extremereignisse zunehmen und dies auf den Klimawandel zurückzuführen ist. "Wir haben sehr viel Energie in die Atmosphäre gebracht, jetzt zahlen wir den Preis dafür", so Mair. Südtirol hat bereits viel Geld in Wildbachverbauung investiert, was sich als sinnvoll erwiesen hat, da man bisher mit den Schadereignissen mithalten konnte. Doch wie lange noch?

Herausforderungen der Wildbachverbauung

Mair betont die Notwendigkeit, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Risikoanalysen, wie sie bereits für Straßen durchgeführt wurden, sollten auch für Bäche erfolgen. Ein großes Problem stellt jedoch der Platzmangel dar. Um den Abfluss großer Bäche zu verlangsamen, ist mehr Raum erforderlich. "Aber Platz schaffen ist in Südtirol schwierig, denn das Land ist klein, der Baugrund wertvoll. Die Bevölkerung wird das nicht immer akzeptieren", erklärt Mair.

Schnelle Reaktion nach Murenabgang

Nach einem Murenabgang am 23. Juli musste die Staatsstraße zwischen St. Leonhard und St. Martin in Passeier gesperrt werden. Dank des schnellen und koordinierten Einsatzes von Feuerwehr, Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West, Landesstraßendienst und Geologen konnte die Straße jedoch bereits am nächsten Tag provisorisch wieder freigegeben werden. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihren Einsatz.

Tirol ebenfalls betroffen

Auch Nordtirol wurde von den Unwettern nicht verschont. In Patsch musste die Anschlussstelle an der Brenner-Autobahn kurzzeitig gesperrt werden, nachdem es neben dem Feuerwehrhaus zu einem Erdrutsch gekommen war. Die Brenner-Bundesstraße wurde durch einen Murenabgang verlegt und gesperrt.

Die Lage bleibt angespannt

Die Wetterlage bleibt angespannt, und es drohen weitere Gewitter und Starkregen. Die Ereignisse im Passeiertal und in Tirol zeigen deutlich die zunehmende Bedrohung durch Extremwetterereignisse und die Notwendigkeit, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

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