Die Bürgermeisterin von Spremberg, Christine Herntier, hat in einem offenen Brief an die Bürger der Stadt auf zunehmende rechtsextreme Umtriebe aufmerksam gemacht. Schmierereien, verfassungsfeindliche Parolen und die Verherrlichung von Adolf Hitler sind in der Stadt mit knapp 22.000 Einwohnern keine Seltenheit mehr. Brandenburgs Innenminister René Wilke hat daraufhin Unterstützung zugesagt.
Verfassungsschutz soll helfen
Wilke kündigte an, dass es einen Termin mit dem Verfassungsschutz vor Ort geben werde, um die Stadt bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus zu unterstützen. Zudem soll die Präventionsarbeit an Schulen verstärkt werden. Der Innenminister lobte das Vorgehen der Bürgermeisterin, die das Problem öffentlich gemacht hat, anstatt es zu ignorieren.
Radikalisierung im Netz
Wilke betonte, dass die Bekämpfung des Rechtsextremismus eine gemeinsame Aufgabe sei. Es brauche den Schulterschluss vieler, damit Jugendliche nicht radikalisiert werden. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf die Medienbildung gelegt werden, da ein wesentlicher Teil der Radikalisierung online stattfindet.
Bürgermeisterin fordert Zivilcourage
Bürgermeisterin Herntier hatte in ihrem Brief an die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, gegen rechtsextreme Tendenzen ihre Stimme zu erheben. Sie warnte davor, die Problematik zu verharmlosen und forderte Zivilcourage im Alltag. In einem Interview mit der ZEIT schilderte sie, dass Kinder auf dem Schulweg von Mitgliedern des rechtsextremen „III. Wegs“ angesprochen werden.
- Verfassungsschutz wird vor Ort aktiv
- Stärkung der Prävention an Schulen
- Fokus auf Medienbildung gegen Online-Radikalisierung
- Appell an die Bürger zur Zivilcourage