Christina Block: Prozess um Kindesentführung beginnt in Hamburg

Der Prozess gegen Christina Block, Erbin der Steakhaus-Kette Block House, und sechs weitere Angeklagte hat am Hamburger Landgericht begonnen. Im Zentrum steht der Vorwurf der schweren Kindesentziehung, gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Misshandlung Schutzbefohlener. Die Staatsanwaltschaft wirft Block vor, in der Silvesternacht 2023/24 ein Entführungskommando nach Dänemark geschickt zu haben, um ihre Kinder Klara und Theodor, die bei ihrem Ex-Mann Stephan Hensel lebten, nach Hamburg zu bringen.

Die Anklage im Detail

Laut Anklage sollen maskierte Männer Hensel niedergeschlagen und die Kinder gefesselt und geknebelt nach Deutschland gebracht haben. Zwei Tage später tauchten die Kinder bei ihrer Mutter in Hamburg auf. Blocks Lebensgefährte, der Sportmoderator Gerhard Delling, muss sich wegen Beihilfe vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die Entführung mitorganisiert und falsche Angaben gegenüber Ermittlern gemacht zu haben.

Mammutprozess mit zahlreichen Zeugen

Der Prozess ist auf 37 Verhandlungstage bis Weihnachten angesetzt. Es könnten bis zu 140 Zeugen gehört werden, darunter 78 Ermittler. Der Fall hat bundesweit für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt wegen des prominenten Hintergrunds der Beteiligten und der dramatischen Umstände der mutmaßlichen Entführung.

Vorwürfe der Kinder gegen die Mutter

Die Kinder werfen Christina Block rabiate Erziehungsmethoden vor, was sie bestreitet. Die 14-jährige Tochter hat sogar Strafanzeige gegen eine Jugendamtsmitarbeiterin gestellt, da diese ihr und ihrem Bruder Hilfe verweigert habe. Nach der Entführung sagte sie: "Ich wusste nicht, ob mein Vater okay war oder ob er tot war."

Mögliche Haftstrafen und frühere Pläne

Christina Block und Gerhard Delling drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Es gibt Hinweise, dass eine Rückführung der Kinder bereits zwei Jahre vor der Entführung geplant war. Ein Sicherheitsunternehmen sollte die Kinder per Boot über die deutsche Seegrenze bringen, doch diese Pläne wurden verworfen.

  • Christina Block bestreitet jegliche Beteiligung an der Entführung.
  • Sie hat einen neuen Strafverteidiger, Ingo Bott, engagiert.
  • Ein dänisches Familiengericht hat Block das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen.

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