Der renommierte Historiker Karl Schlögel hat angesichts des Ukraine-Kriegs und der damit einhergehenden geopolitischen Veränderungen zu einem Umdenken aufgerufen. Schlögel, bekannt für seine Expertise über Osteuropa und Russland, betonte, dass viele vermeintliche Gewissheiten ins Wanken geraten seien, insbesondere im Hinblick auf den Frieden in Europa.
Reise in die Ukraine als Inspirationsquelle
Friedenspreisträger Karl Schlögel reiste kürzlich mit seiner Frau Sonja Margolina und einem Team des ZDF von Przemysl nach Lemberg, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Begleitet wurde er von Martin Schult. Die Reise diente ihm auch als Inspiration für seine Rede, die er am 19. Oktober in der Frankfurter Paulskirche halten wird.
Przemysl: Ein Spiegel der Geschichte
Przemysl, eine polnische Stadt nahe der ukrainischen Grenze, verdeutlicht die historischen Verflechtungen der Region. Die Stadt war einst ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt des Habsburgerreichs, bevor sie in einen Dornröschenschlaf fiel. Mit dem Ukraine-Krieg erwachte Przemysl jedoch zu neuem Leben und wurde zu einer wichtigen Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine.
Die Reise und die Beobachtungen vor Ort scheinen Schlögel in seiner Auffassung zu bestärken, dass ein grundlegendes Umdenken notwendig ist, um den Herausforderungen der aktuellen Situation zu begegnen. Es gilt, sich von alten Gewissheiten zu verabschieden und sich neu aufzustellen, um eine friedliche Zukunft für Europa zu gestalten.
- Die Reise führte Schlögel von Berlin über Przemysl nach Lemberg.
- Przemysl diente als wichtiger Umschlagplatz für Flüchtlinge.
- Schlögel wird seine Eindrücke in einer Rede in der Frankfurter Paulskirche verarbeiten.