Brüssel: Drogenkrieg und Kriminalität in der EU-Hauptstadt?

Brüssel, das diplomatische Herz der Europäischen Union, steht zunehmend im Fokus negativer Schlagzeilen. Neben seiner Rolle als politisches Zentrum kämpft die belgische Hauptstadt mit wachsender Kriminalität, insbesondere im Bereich des Drogenhandels. Aktuelle Entwicklungen werfen die Frage auf, wie die Sicherheit der Bürger und Touristen gewährleistet werden kann.

Soldaten gegen Drogen: Ein umstrittener Ansatz

Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken schlug kürzlich vor, Soldaten in den Brüsseler Problemvierteln einzusetzen, um die Polizei im Kampf gegen die eskalierende Drogenkriminalität zu unterstützen. Francken argumentierte, dass „Olivgrün mehr Eindruck macht als Blau“ und die Präsenz des Militärs die Macht des Staates demonstrieren würde. Dieser Plan, der in Zusammenarbeit mit Innenminister Bernard Quintin entstand, erinnert an ähnliche Maßnahmen in den USA, wo Präsident Trump die Nationalgarde zur Eindämmung der Kriminalität einsetzte.

Rechtliche Bedenken und politische Kontroversen

Obwohl der Einsatz von Soldaten zunächst breite Unterstützung in der Regierungskoalition fand, wurden bald rechtliche Bedenken laut. Es wurde hinterfragt, ob das Militär die Befugnis hat, Personen zu durchsuchen, Ausweise zu verlangen oder Personen festzunehmen. Verteidigungsminister Francken räumte ein, dass ein klarer rechtlicher Rahmen erforderlich ist, bevor solche Maßnahmen ergriffen werden können. Die Notwendigkeit, das neue Strafrecht in Kraft zu setzen, verzögert die Umsetzung des Plans.

Brüssel im Ranking der gefährlichsten Städte

Eine aktuelle Studie von Euronews listet Brüssel als eine der gefährlichsten Hauptstädte Europas. Seit Jahresbeginn wurden über fünfzig Schießereien registriert, vor allem in den Sommermonaten. Besonders gefährlich gelten die Stadtteile Anderlecht und Molenbeek, wo Banden im Drogenhandel aktiv sind. Die Studie basiert zwar nicht auf offiziellen Kriminalitätsstatistiken, spiegelt aber allgemeine Trends wider, die das Sicherheitsniveau in europäischen Städten beeinflussen.

Weitere gefährdete Städte

  • Stockholm: Zunahme von Schießereien.
  • Marseille: Drogenmafia und Clankriege.
  • Amsterdam: Schießereien und Explosionen.

Die Zunahme von Waffengewalt und organisierter Bandenkriminalität stellt eine wachsende Herausforderung für europäische Großstädte dar. Touristen und Einwohner sollten sich der Risiken bewusst sein und Vorsichtsmaßnahmen treffen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

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