Der Goldpreis erlebte nach seinem jüngsten Höhenflug einen deutlichen Rückgang, ausgelöst durch die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Handelt es sich um eine vorübergehende Korrektur oder eine nachhaltige Trendwende am Goldmarkt?
Aktuelle Goldpreis-Entwicklung
Am Donnerstagmorgen notierte die Feinunze Gold in London bei 3.637 US-Dollar, was einem Rückgang von etwa 22 Dollar gegenüber dem Vortag entspricht. Umgerechnet entspricht dies einem Preis von 3.084 Euro pro Unze. Zuvor hatte der Goldpreis kurzzeitig ein Rekordhoch von 3.707,57 Dollar erreicht, nachdem die Fed eine erste Zinssenkung in diesem Jahr angekündigt hatte.
Die Rolle der Zinspolitik
Die Aussicht auf sinkende Zinsen beflügelt normalerweise die Goldnachfrage, da Gold selbst keine Zinsen abwirft. Die nun erfolgte Zinssenkung, die vom Markt erwartet wurde, scheint jedoch zunächst zu Gewinnmitnahmen geführt zu haben. Die Fed senkte den Leitzins in eine Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig, ein Notenbanker plädierte für eine stärkere Senkung um 0,50 Prozentpunkte.
Expertenmeinungen
Experten der DekaBank sehen in dem Abstimmungsergebnis ein Zeichen dafür, dass die US-Notenbanker geeinter sind als zuletzt befürchtet. Sie halten die Hürde für eine Politisierung des geldpolitischen Rates weiterhin für hoch. US-Präsident Trump hatte zuvor wiederholt und vehement Zinssenkungen gefordert.
Gold als strategische Anlage
Unabhängig von kurzfristigen Schwankungen gewinnt Gold zunehmend an Bedeutung als fester Bestandteil konservativer Portfolios. Zentralbanken weltweit diversifizieren ihre Reserven und erhöhen ihre Goldbestände. Diese Entwicklung spiegelt ein schwindendes Vertrauen in den US-Dollar und die Suche nach sicheren Häfen in Zeiten geopolitischer Unsicherheit wider.
Zentralbanken als Goldkäufer
- Zentralbanken kauften 2024 zum dritten Mal in Folge über 1.000 Tonnen Gold.
- Polen und die Türkei führten die Käuferliste an.
- Der Anteil der Zentralbankkäufe an der weltweiten Goldnachfrage ist deutlich gestiegen.
Die langfristige Entwicklung des Goldpreises wird weiterhin von der globalen Wirtschaftslage, der Geldpolitik der Notenbanken und den geopolitischen Risiken beeinflusst werden. Anleger sollten daher die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und ihre Anlagestrategie entsprechend anpassen.