Die deutsche Fernsehlandschaft trauert um Rainer Holbe. Der Moderator, der in den 1970er Jahren mit der ZDF-„Starparade“ ein Millionenpublikum begeisterte und später maßgeblich am Aufbau des Privatfernsehens in Deutschland beteiligt war, ist am 15. August im Alter von 83 Jahren in Frankfurt am Main gestorben.
„Starparade“: Ein Quotenhit des ZDF
Die „Starparade“, die von 1968 bis 1980 im ZDF ausgestrahlt wurde, war eine der populärsten Musiksendungen ihrer Zeit. Rainer Holbe präsentierte in der Sendung internationale Stars wie Abba, Neil Diamond und Frank Sinatra. Auch James Last feierte in der ersten Sendung seinen ersten Fernsehauftritt.
Pionier des Privatfernsehens bei RTL
In den 1980er Jahren wechselte Holbe zum damals noch jungen Privatsender RTLplus (heute RTL), wo er zu einem der prägenden Gesichter des deutschen Privatfernsehens wurde. Er war maßgeblich am Aufbau des Frühstücksfernsehens beteiligt, das damals ein völlig neues Format in Deutschland war. Auch seine Talkshow „Die Woche“ erfreute sich großer Beliebtheit und wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Holbe war ein Mann mit vielen Talenten und ein wichtiger Wegbereiter des deutschen Fernsehens. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der Medienlandschaft.
Kontroverse um „Unglaubliche Geschichten“
In den 1990er Jahren geriet Holbe im Zusammenhang mit seiner Sendung „Unglaubliche Geschichten“ in die Kritik. Eine begleitende Buchveröffentlichung wurde als antisemitisch diskreditiert. Holbe distanzierte sich von den Vorwürfen und betonte, lediglich Zitate wiedergegeben zu haben.
Trotz dieser Kontroverse bleibt Rainer Holbe eine prägende Figur des deutschen Fernsehens, der mit seiner Arbeit Millionen Menschen unterhalten und informiert hat.