Vor rund 50 Jahren sorgte ein dramatischer Vorfall für Schlagzeilen: Der versuchte Entführung von Prinzessin Anne. Nun, Jahrzehnte später, meldet sich der Täter, Ian Ball, erneut zu Wort und beharrt auf seiner Unschuld.
Der Vorfall von 1974
Ian Ball war 26 Jahre alt, als er Prinzessin Anne in London auflauerte. Er blockierte ihre Limousine auf der Pall Mall und schoss auf vier Männer, die ihr zu Hilfe eilten. Annes Reaktion auf Balls Forderung, aus dem Auto zu steigen, ging um die Welt: „Not bloody likely!“ (Nicht im Geringsten!).
Nachdem Anne und ihre Hofdame auf der anderen Seite des Fahrzeugs ausgestiegen waren, schlug ein zufällig vorbeikommender ehemaliger Boxer Ball nieder und brachte Anne in Sicherheit. Ball floh vor der Polizei, wurde aber später festgenommen.
Die Jahre nach der Tat
Ball plädierte auf schuldig wegen versuchten Mordes und Entführung. Später wurde Schizophrenie diagnostiziert und er wurde gemäß dem Mental Health Act inhaftiert. Er verbrachte 45 Jahre in psychiatrischen Kliniken, bevor er 2019 freigelassen wurde. Prinzessin Anne war zum Zeitpunkt des Entführungsversuchs erst 23 Jahre alt.
Die Behauptung der Unschuld
Ball, mittlerweile 77 Jahre alt, veröffentlichte bereits ein Buch, um seine Unschuld zu beweisen. Nun setzt er seine Kampagne in einem Interview mit der Daily Mail fort. Er behauptet, der Entführungsversuch sei ein inszenierter Stunt gewesen. „Ich bin ein unschuldiger, gesunder Mann, weil ich guten Grund zu der Annahme hatte, dass das Schießpulver aus den Kugeln entfernt und ein anderes Mädchen für Prinzessin Anne ausgetauscht worden war“, so Ball gegenüber der Mail.
Er glaubt, er sei von den „oberen Klassen“ zu Unrecht inhaftiert worden und die verstorbene Königin Elizabeth sei die „Rädelsführerin“ einer Kampagne gegen ihn gewesen. Er beschuldigt die „oberen Klassen“, einen „unschuldigen, gesunden Mann in einer kriminellen Irrenanstalt“ gehalten zu haben, weil er ein „sehr gefährlicher Dissident der Arbeiterklasse und eine ernste Bedrohung für ihre luxuriöse Lebensweise“ sei.