Donald Trump hat erneut mit drastischen Zöllen auf Chip-Importe in die USA gedroht. Der ehemalige US-Präsident kündigte an, einen Zoll von 100 Prozent auf alle importierten Chips und Halbleiter zu erheben. Diese Ankündigung erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz mit Apple-Chef Tim Cook, bei der Trump betonte, dass Unternehmen diese Zölle umgehen könnten, indem sie in den Vereinigten Staaten produzieren oder Investitionen in den Bau von Produktionsstätten tätigen.
Zoll als Anreiz für US-Produktion
Trump argumentiert, dass diese Zölle ein starker Anreiz für Chiphersteller wären, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Er bezeichnete Subventionen, wie sie von seinem Vorgänger Joe Biden eingesetzt wurden, als Geldverschwendung. Stattdessen setzt er auf Zölle, um die Unternehmen zur Investition in den US-Markt zu bewegen.
Allerdings birgt dieser Ansatz auch Risiken. Sollten die Zölle ohne Ausnahmen für große Anbieter in Kraft treten, könnten die Preise für Elektronik in den USA erheblich steigen. Der Großteil der Chips, insbesondere die hochmodernen Systeme für Smartphones wie das iPhone, wird in Asien produziert, vor allem in Taiwan durch Auftragsfertiger wie TSMC.
Apple investiert weiter in den USA
Kurz vor Trumps Ankündigung hatte Apple bekannt gegeben, weitere 100 Milliarden Dollar in den USA investieren zu wollen. Bereits im Februar hatte der Konzern Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Dollar angekündigt. Apple plant, seine Lieferketten in den USA auszubauen und mit Unternehmen wie Texas Instruments in Texas und Amcor in Arizona zusammenzuarbeiten.
USA wollen Chip-Produktion zurückgewinnen
Die USA und Europa versuchen seit Jahren, die Chip-Produktion wieder in den Westen zu holen. Der Anteil der USA an der weltweiten Halbleiterproduktion ist von 40 Prozent im Jahr 1990 auf etwa zwölf Prozent im vergangenen Jahr gesunken. Trumps Zollpolitik könnte ein Weg sein, diesen Trend umzukehren, aber die Auswirkungen auf die US-Konsumenten und die globale Elektronikindustrie bleiben abzuwarten.
Expertenmeinung
Experten warnen vor den möglichen Folgen der Zölle. Eine Erhöhung der Produktionskosten in den USA könnte die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Elektronikindustrie beeinträchtigen. Es bleibt abzuwarten, ob Trumps Plan aufgeht und die US-Chip-Produktion tatsächlich nachhaltig gestärkt wird.