Die Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem Chef der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed), Jerome Powell, hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Im Zentrum steht die milliardenschwere Renovierung des Fed-Hauptquartiers in Washington.
Der Streitpunkt: Marmor und Kosten
Trump kritisierte die hohen Kosten von 2,5 Milliarden Dollar für die Renovierung, insbesondere den Einsatz von Marmor. Pikant dabei: Während Trumps Amtszeit befürworteten seine eigenen ernannten Mitglieder einer lokalen Kommission den Einsatz von mehr "weißem Georgia-Marmor" für die Fassade des Gebäudes. Die Architekten der Fed bevorzugten Glaswände, um die Transparenz der Institution widerzuspiegeln, aber die Trump-Vertreter argumentierten, Marmor passe besser zum historischen Charakter des Gebäudes. Letztendlich wurde ein Kompromiss gefunden, bei dem sowohl Glas als auch Marmor verwendet wurden.
Überhöhte Kosten?
Die Verwendung von Marmor allein erklärt jedoch nicht die Kostenüberschreitungen von rund 600 Millionen Dollar. Weitere Faktoren sind der Bau einer Tiefgarage und neuer Glasatrien in den Innenhöfen des Gebäudes. Dennoch versucht das Weiße Haus, Powell als verschwenderischen Ausgeber darzustellen und dies als Vorwand für seine Absetzung zu nutzen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die Fed gewährte Reportern kürzlich einen seltenen Einblick in das laufende Renovierungsprojekt. Die Renovierung soll das Gebäude modernisieren und an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts anpassen. Ob die hohen Kosten gerechtfertigt sind, bleibt jedoch weiterhin ein Streitpunkt zwischen Trump und Powell.
Fazit
Die Kontroverse um die Renovierung des Fed-Hauptquartiers verdeutlicht die angespannte Beziehung zwischen Trump und Powell. Trumps Kritik an den Kosten und dem Marmoreinsatz wird durch die Tatsache relativiert, dass seine eigenen Leute den Marmoreinsatz befürworteten. Der Streit dürfte in den kommenden Monaten weitergehen, da Trump weiterhin Druck auf Powell ausübt.