Ein Texaner, der mit seiner Familie nach Russland zog, um dem vermeintlichen "Wokeness"-Wahnsinn in den USA zu entfliehen, befindet sich nun an der Front in der Ukraine. Derek Huffman, 46 Jahre alt, wanderte Anfang des Jahres mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in die Nähe von Moskau aus, angelockt von Russlands "gemeinsamen Werte"-Visumsprogramm, das Ausländer anziehen soll, die Wladimir Putins "destruktive neoliberale Ideologie" ablehnen.
Huffman hatte sich zunächst bereit erklärt, dem russischen Militär in einer nicht-kämpfenden Funktion beizutreten, zunächst als Schweißer und später als Kriegsberichterstatter. Doch trotz fehlender militärischer Erfahrung und begrenzter Russischkenntnisse wurde er, laut seiner Frau, "in die Nähe" der Front im Krieg mit der Ukraine geschickt.
DeAnna Huffman äußerte ihre Besorgnis darüber, dass ihr Mann sich "den Wölfen zum Fraß vorgeworfen" fühle, da er nur eine begrenzte Ausbildung erhalten habe, und diese auch noch auf Russisch. "Wenn man in einer anderen Sprache unterrichtet wird und die Sprache nicht versteht, wie soll man dann wirklich etwas lernen?", fragte sie in einem Vlog auf dem YouTube-Kanal der Familie. "Leider fühlt er sich im Moment, als würde er den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, und er muss sich auf seinen Glauben verlassen, und das tun wir alle."
Die Familie war umgezogen, weil sie mit dem vermeintlichen "progressiven Übergriff" im amerikanischen Bildungssystem unzufrieden war. Huffman erhoffte sich durch den Militärdienst eine schnellere Einbürgerung und Anerkennung in seiner neuen Heimat. Er sagte gegenüber russischen Staatsmedien, er würde sich gerne dem Militär anschließen.
Huffmans letzte Nachricht kam im Juni, am US-Vatertag. In Tarnkleidung und militärischer Ausrüstung erschien er in einem einminütigen Video an seine Familie. "Ich vermisse euch alle mehr, als ihr euch vorstellen könnt", sagte er. "Ich kann es kaum erwarten, euch zu sehen, hoffentlich bekomme ich irgendwann Urlaub und kann nach Hause gehen und ein paar Wochen mit euch verbringen. Aber ihr seid 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in meinen Gedanken, und wisst einfach, dass das, was ich tue, wichtig für mich und wichtig für unsere Familie ist. Wisst einfach, dass ich alles tun werde, um in Sicherheit zu sein und zurückzukommen."
Das gescheiterte "Anti-Woke"-Dorf
Ein weiteres Detail der Geschichte ist das Scheitern eines Projekts zur Errichtung eines "Anti-Woke"-Dorfes in der Nähe von Moskau. Nur zwei Familien folgten dem Aufruf des US-Bloggers Tim Kirby, der seit 2006 in Russland lebt, und zogen in die Region. Das Projekt, das von russischen Behörden unterstützt wurde, scheiterte aufgrund geringer Nachfrage und mangelnder staatlicher Unterstützung. Dies unterstreicht die Komplexität und die unerwarteten Wendungen im Leben von Menschen, die versuchen, ihren idealen Lebensort zu finden.
Die Warnung hinter der Geschichte
Huffmans Geschichte dient als mahnendes Beispiel für die potenziellen Gefahren unüberlegter Entscheidungen, die auf ideologischen Überzeugungen basieren. Sie wirft Fragen nach den Versprechungen und Realitäten von Einwanderungsprogrammen und den Risiken auf, die mit dem Beitritt zum Militär eines fremden Landes verbunden sind. Die Situation des Amerikaners unterstreicht die Bedeutung einer gründlichen Recherche und realistischen Einschätzung, bevor man solch weitreichende Lebensentscheidungen trifft.