Klitschko: Kriegsmüdigkeit in der Ukraine – Verhandlungen nötig?

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, hat in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung die wachsende Kriegsmüdigkeit in der ukrainischen Bevölkerung betont. Nach fast dreieinhalb Jahren des russischen Angriffskrieges sei "jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg", so Klitschko.

Hoher Preis für den Krieg

Klitschko wies auf den hohen Preis hin, den die Ukraine für den Krieg bezahlt habe: "Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern." Hunderte Städte seien zerstört worden und "ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert".

Diplomatische Lösung und Gebietsabtretungen

Der Bürgermeister von Kiew plädierte für eine "diplomatische Lösung" mit Russland. Auf die Frage nach möglichen Gebietsabtretungen sagte Klitschko, es sei noch "viel zu früh", um darüber zu sprechen. Letztlich müsse Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Frage beantworten und "schwierige Entscheidungen treffen". Er räumte jedoch ein, dass ein Teil der Ukrainer "nie bereit sein wird, einen Teil unseres Landes an Russland zu geben".

Treffen zwischen Trump und Putin

US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin werden sich in Alaska zu Beratungen über den Ukraine-Krieg treffen. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist bisher nicht eingeladen. Es besteht die Befürchtung, dass Trump und Putin Vereinbarungen treffen könnten, die für die Ukraine höchst nachteilig sind. Trump hatte bereits einen möglichen "Gebietstausch" ins Spiel gebracht, den Selenskyj jedoch ablehnt.

Europäische Forderungen

Europäische Politiker fordern, dass die Ukraine nicht übergangen wird und pochen darauf, ebenfalls an einer Friedenslösung mitzuwirken.

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