Nach dem Scheitern der geplanten Übernahme der Banco BPM in Italien rückt die Commerzbank wieder stärker in den Fokus der italienischen Großbank UniCredit. UniCredit-Chef Andrea Orcel wirbt weiterhin für eine mögliche Übernahme der Commerzbank, insbesondere nach der Veröffentlichung starker Quartalszahlen.
Starkes Quartal für UniCredit
UniCredit konnte im zweiten Quartal einen Gewinn von rund 3,3 Milliarden Euro erzielen. Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahresquartal. Zudem wird erwartet, dass der Gewinn im Jahr 2025 die 9,3 Milliarden Euro des Vorjahres nicht nur übertrifft, sondern sogar etwa 10,5 Milliarden Euro erreichen wird. Diese positiven Ergebnisse stärken die Position von Orcel bei seinen Bemühungen um die Commerzbank.
Orcel wirbt für Commerzbank-Übernahme
Orcel betonte erneut die Vorteile einer Übernahme der Commerzbank, insbesondere die Ergänzung zur UniCredit-Tochter HypoVereinsbank im Bereich der Mittelstandskunden. Die bestehende Beteiligung an der Commerzbank generiere bereits einen zusätzlichen Gewinn von über 600 Millionen Euro. Orcel versicherte, dass es bei einem Zusammenschluss „kein Blutbad“ geben werde, um die Befürchtungen vor einem Stellenabbau bei der Commerzbank zu zerstreuen.
Gründe für das Scheitern der BPM-Übernahme
Das Übernahmeangebot für die Banco BPM wurde zurückgezogen, nachdem die italienische Regierung Bedenken hinsichtlich nationaler Sicherheitsinteressen geäußert hatte. Sie legte harte Bedingungen im Rahmen ihrer sogenannten „Golden Power“-Vorschriften fest, die UniCredit nicht akzeptieren wollte. Diese Entscheidung führt nun dazu, dass sich UniCredit verstärkt auf die Commerzbank konzentriert.
Ausblick
Die Commerzbank bleibt ein strategisches Ziel für UniCredit. Es bleibt abzuwarten, ob die italienische Bank in der Lage sein wird, den Widerstand der Bundesregierung zu überwinden und eine vollständige Übernahme zu realisieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Gespräche zwischen UniCredit und der Commerzbank intensivieren werden.