Migration in Deutschland: Ökonom fordert Kurskorrektur
Die deutsche Einwanderungspolitik steht vor einer Neuausrichtung. Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels ist Migration zwar unvermeidlich, doch die aktuelle Integrationspolitik stößt vielerorts an ihre Grenzen. Sozialexperte und Ökonom Prof. Bernd Raffelhüschen (Uni Freiburg) fordert eine Kurskorrektur und plädiert für eine pragmatische Debatte, frei von Ideologien.
Die Notwendigkeit qualifizierter Zuwanderung
Raffelhüschen betont, dass Migration sich für die Gesellschaft und den Sozialstaat rechnen muss. Deutschland soll von Zuwanderern profitieren, auch finanziell. Entscheidend sind dabei folgende Faktoren:
- Qualifikation: Studien zeigen, dass Deutschland nur von junger, qualifizierter Zuwanderung profitiert.
- Geschlechterverhältnis: Es braucht ein Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen. Aktuell kommen zu viele Männer.
- Alter: Wer erst spät ins Erwerbsleben einsteigt und gering qualifiziert ist, kann kaum zur Volkswirtschaft beitragen.
„Wir brauchen mehr Frauen und weniger Männer“, so Raffelhüschen. Er argumentiert, dass ungelernte Migranten idealerweise mit 20 anfangen sollten zu arbeiten. Ab 30 lohne sich eigentlich nur noch die hochqualifizierte Einwanderung von Fachkräften.
Kulturelle Faktoren und Wertevermittlung
Neben wirtschaftlichen Aspekten sind auch kulturelle Faktoren entscheidend für eine erfolgreiche Migration. Migranten müssen sich mit den christlich-abendländischen Werten identifizieren, so Raffelhüschen. Es sei wichtig, dass Deutschland seine Werte selbstbewusst vertritt.
Fehlentwicklungen in der Integrationspraxis
Kritiker bemängeln Fehlentwicklungen in der Integrationspraxis. Ein falsch verstandener Multikulturalismus führe zu einer Selbstverleugnung westlicher Werte. Gravierende Missstände in anderen Kulturkreisen würden kaum thematisiert. Es ist an der Zeit, gegenzusteuern und eine offene, pragmatische Debatte über die Zukunft der Migration in Deutschland zu führen.