Deutschland rüstet auf: Kauf von Typhon-Raketenwerfern in den USA?

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in Washington das Interesse Deutschlands am Kauf von weitreichenden Raketenwerfern vom Typ Typhon bekundet. Diese Waffen, die Ziele in bis zu 2000 Kilometern Entfernung treffen können, würden die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und Europas deutlich stärken.

Typhon als Übergangslösung

Die Bundeswehr verfügt derzeit nicht über Waffen dieser Reichweite. Europäische Systeme befinden sich noch in der Entwicklung und werden voraussichtlich erst in sieben bis zehn Jahren verfügbar sein. Die Typhon-Raketenwerfer sollen daher als Übergangslösung dienen.

Pistorius' Besuch in den USA

Pistorius' Besuch in Washington war sein erster seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump und seines Verteidigungsministers Pete Hegseth im Januar. Nach seinem Gespräch im Pentagon verkündete Pistorius, dass Deutschland das Verfahren zur Beschaffung der Mittelstreckenwaffe Typhon eingeleitet hat, mit der weitreichende Raketen wie Tomahawk abgefeuert werden können.

Eine abschließende Einigung über die Lieferung von weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen an die Ukraine, die von Deutschland mit etwa zwei Milliarden Euro finanziert werden sollen, wurde bei dem Treffen noch nicht erzielt. Es müssen noch letzte technische, logistische und finanzielle Details geklärt werden.

Ziele in Russland in Reichweite?

Die Reichweite der Typhon-Raketenwerfer von 2000 Kilometern würde es Deutschland ermöglichen, Ziele auch in Russland zu treffen. Dies könnte die Abschreckungswirkung Deutschlands erhöhen, birgt aber auch das Risiko einer Eskalation.

Pistorius setzt auf US-Stationierung

Da die Beschaffung der Typhon-Raketenwerfer noch einige Jahre dauern kann, hofft Pistorius darauf, dass die USA ab 2026 eigene Mittelstreckenraketen in Europa stationieren, wie es der damalige US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr versprochen hatte.

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