Asiatische Hornisse breitet sich aus: Was bedeutet das für Deutschland?

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, wurde sie erstmals 2004 in Frankreich nachgewiesen und hat sich seitdem rasant in Europa ausgebreitet. Auch in Deutschland wird sie zunehmend zur Herausforderung.

Ausbreitung und Etablierung der Asiatischen Hornisse

In Schleswig-Holstein wurde kürzlich erstmals ein Nest der Asiatischen Hornisse gefunden. In Westdeutschland ist die Art schon länger verbreitet und gilt seit diesem Jahr als "etabliert". Das bedeutet, dass Sichtungen nicht mehr meldepflichtig sind, da die Behörden nicht mehr die Kapazitäten haben, jedes Nest zu bekämpfen. Die Ausbreitung verläuft alarmierend schnell, wobei sich die Zahl der Nester jährlich verfünffacht.

Gefahr für Honigbienen und Imker

Die Asiatische Hornisse stellt eine besondere Bedrohung für Honigbienen dar. Sie lauert vor den Bienenstöcken und schwächt ganze Bienenvölker. Dies führt zu geringeren Honigerträgen und erheblichen wirtschaftlichen Schäden für Imker. In Bayern hat die Regierung einen Aktionsplan ins Leben gerufen, um die Ausbreitung zu bremsen und die Imker zu unterstützen.

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für Menschen?

Für Menschen ist der Stich der Asiatischen Hornisse in der Regel nicht gefährlicher als der einer Honigbiene oder Europäischen Hornisse. Allerdings können Hornissen mehrfach stechen, ohne ihren Stachel zu verlieren. Es ist wichtig, Nester nicht zu stören, da sich die Hornissen verteidigen können. Wer ein Nest im eigenen Garten entdeckt, sollte Fachleute für die Entfernung hinzuziehen.

Unterscheidung zur Europäischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse ist dunkler und etwas kleiner als die Europäische Hornisse. Der größte Unterschied liegt im Verhalten und in der Ernährung. Asiatische Hornissen ernähren sich überwiegend von Honigbienen.

Maßnahmen zur Bekämpfung

Bayern stellt für die nächsten drei Jahre rund 700.000 Euro zur Verfügung, um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zu bekämpfen. Geplant sind unter anderem der Ausbau der Plattform "beewarned.de", zusätzliche Schulungen und die Unterstützung der Imker. Eine Koordinierungsstelle zur Bekämpfung der Hornisse wurde an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) eingerichtet.

Was tun bei einer Sichtung?

Obwohl Sichtungen nicht mehr meldepflichtig sind, ist es ratsam, verdächtige Nester zu melden, insbesondere wenn sie sich in der Nähe von Bienenstöcken befinden. Die Plattform "beewarned.de" kann hierbei helfen.

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