Schufa-Urteil: Schadensersatz und Kritik am Scoring – Was Verbraucher wissen müssen

Die Schufa, Deutschlands größte Auskunftei, steht derzeit stark in der Kritik. Mehrere Gerichtsverfahren laufen, und ein Urteil des Landgerichts Bremen sorgt für Aufsehen: Ein Kläger erhielt 1000 Euro Schadensersatz, weil ihm aufgrund seines Schufa-Scores Verträge verweigert wurden. Doch was bedeutet das für andere Verbraucher?

Kritik am automatisierten Scoring

Das Landgericht Bremen übt in seinem Urteil deutliche Kritik am automatisierten Scoring-System der Schufa. Juristen sehen darin einen potenziellen Erfolg für Verbraucher, obwohl die juristische Zukunft des Scorings noch unklar ist. Der Kläger argumentierte, dass er durch den automatisiert berechneten Score benachteiligt wurde und dadurch Miet- und Versicherungsverträge nicht abschließen konnte.

Was ist automatisiertes Scoring?

Automatisches Scoring bedeutet, dass die Schufa die Bonität von Verbrauchern nicht manuell, sondern durch eine Software berechnet. Diese Software wertet Daten von bis zu 68 Millionen Menschen aus. Bisher war das Verfahren intransparent, was sich durch eine angekündigte Transparenzoffensive der Schufa ändern soll.

Darf die Schufa automatisiert Scores ausstellen?

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat bereits 2023 entschieden, dass automatisierte Scorings nicht maßgeblich für Entscheidungen sein dürfen. Wenn ein Kredit oder ein Mietvertrag hauptsächlich aufgrund des Schufa-Scores scheitert, verstößt dies gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Das Landgericht Bremen bestätigte diese Auffassung nun.

Chancen auf Schadensersatz

Das Bremer Urteil könnte Signalwirkung haben. Verbraucher, denen aufgrund eines schlechten Schufa-Scores Verträge verweigert wurden, sollten ihren Score prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Es besteht die Möglichkeit, Schadensersatz zu fordern, insbesondere wenn der Score die Hauptursache für die Ablehnung war.

  • Prüfen Sie Ihren Schufa-Score: Fordern Sie eine kostenlose Selbstauskunft an.
  • Achten Sie auf fehlerhafte Daten: Melden Sie Fehler umgehend der Schufa.
  • Lassen Sie sich beraten: Ein Anwalt kann Ihre Chancen auf Schadensersatz einschätzen.

Die aktuelle Rechtslage stärkt die Position der Verbraucher und zwingt die Schufa zu mehr Transparenz und Fairness.

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