Schweizer Freibad Pruntrut: Nur für Schweizer – Einheimische jubeln

Die jurassische Gemeinde Pruntrut in der Schweiz hat mit einer ungewöhnlichen Maßnahme für Aufsehen gesorgt: Seit Freitag haben Schweizer Staatsangehörige, Anwohner und Personen mit Schweizer Arbeitsvertrag Vorrang im örtlichen Freibad. Touristen aus dem Ausland benötigen eine spezielle Zugangskarte, die nur mit Hotel- oder Campingplatzbuchung in der Region erhältlich ist.

Hintergrund der Maßnahme: Probleme mit französischen Besuchern

Die Stadtverwaltung begründet diesen Schritt mit massiven Problemen, die in der Vergangenheit mit französischen Freibad-Besuchern aufgetreten sind. Dazu gehörten Belästigungen junger Mädchen und Übergriffe auf das Sicherheitspersonal. Laut Mitteilung der Stadtverwaltung wurden seit Beginn der Sommersaison mehr als zwanzig Personen wegen unangemessenen Verhaltens, fehlender Rücksichtnahme und Missachtung der geltenden Badeordnung vom Besuch des Freibads ausgeschlossen.

Reaktionen auf die „Schweizer First“-Regelung

Die Maßnahme stieß auf gemischte Reaktionen. Ein Reporter des Schweizer Portals "20 Minuten" besuchte das Freibad am Tag des Inkrafttretens der neuen Regelung und sprach mit Badegästen. Einige begrüßten die Ruhe und Ordnung, die durch die Beschränkung entstanden sei. Ein Mann berichtete, er habe in der Vergangenheit häufiger beobachtet, dass sich französische Jugendliche nicht an die Hygieneregeln gehalten hätten.

Abo-Boom und gesteigertes Sicherheitsgefühl

Lionel Maître, politischer Verantwortlicher für den Freizeitbereich von Pruntrut, zieht ein positives Fazit: "Es verlief sehr gut. Die Bürgerinnen und Bürger haben 'ihre' Badeanstalt mit der damit verbundenen Ruhe wiedergefunden." Er berichtet von einem Anstieg bei den Abo-Verkäufen, da die Bürger endlich das lang ersehnte Sicherheitsgefühl zurückgewonnen hätten. Seitdem gäbe es keine Probleme und keine neuen Badeverbote.

Kritik und Verständnis

Obwohl die Maßnahme bei vielen Einheimischen Anklang findet, gibt es auch kritische Stimmen. Einige sehen darin eine Diskriminierung von Ausländern. Die Behörden betonen jedoch, dass die Regelung auf beiden Seiten der Grenze verstanden werde und dass die Sicherheit der Besucher und ein friedliches Klima im Freibad im Vordergrund stünden. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert am Freibad-Eingang die Ausweisdokumente der Besucher.

Fazit

Die „Schweizer First“-Maßnahme im Freibad Pruntrut ist ein drastischer Schritt, der die Gemüter erhitzt. Während einige die Ruhe und Sicherheit begrüßen, sehen andere darin eine Diskriminierung. Ob die Maßnahme langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.

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