Vorwürfe gegen Theologen Klaus Vollmer: Missbrauchsskandal erschüttert Kirche

Der Fall Klaus Vollmer, ein bundesweit bekannter Theologe aus Hermannsburg, erschüttert die evangelische Kirche. Eine von der hannoverschen Landeskirche beauftragte unabhängige Aufarbeitungskommission hat über zwei Jahre lang Vorwürfe des Machtmissbrauchs und sexualisierter Gewalt untersucht. Im Fokus stehen Vollmers Rolle innerhalb der von ihm gegründeten evangelischen Bruderschaft "Kleine Brüder vom Kreuz e.V.", später umbenannt in "Evangelische Geschwisterschaft e.V.", und der Verdacht, er habe seine Position für sexuelle Kontakte zu Mitgliedern ausgenutzt.

Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen Minderjährige

Die Kommission fand Hinweise darauf, dass Vollmer an mindestens einer minderjährigen Person mehrfach sexualisierte Gewalt verübt haben soll. Der Geistliche, der über die Grenzen der hannoverschen Landeskirche hinaus als charismatischer Theologe galt, fand in frommen und konservativen Kreisen viele Anhänger. Seine Missionsarbeit führte ihn nach Osteuropa, Südamerika und Südafrika.

Seit den 70er-Jahren versammelte er Mitglieder seiner Gemeinschaft auf einem Gutsgelände in Hermannsburg, um den Glauben zu leben. Doch das Bild des engagierten "Volksmissionars" bekam Risse, als 2022 ein Bericht öffentlich wurde, der bereits 2020 von einer von der Evangelischen Geschwisterschaft eingesetzten Kommission abgeschlossen worden war.

Machtmissbrauch und Abhängigkeitsverhältnisse

Der Bericht dokumentierte bereits 2020 machtmissbräuchliches Verhalten Vollmers. Die Hierarchie innerhalb der geistlichen Gemeinschaft wurde kritisch gesehen, und es gab Hinweise auf "massiven Druck" und Abhängigkeitsverhältnisse. Landesbischof Ralf Meister hat sich mittlerweile bei den Betroffenen sexualisierter Gewalt entschuldigt und betont, dass die Aufarbeitung weitergehen müsse.

Die Kirche steht vor der Herausforderung, Konsequenzen aus dem Fall Vollmer zu ziehen und Strukturen zu schaffen, die Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt verhindern. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen zurückzugewinnen und die Sicherheit der Gemeindemitglieder zu gewährleisten.

  • Unabhängige Aufarbeitung der Vorwürfe
  • Schutz von Minderjährigen und Erwachsenen vor Missbrauch
  • Stärkung der Transparenz und Kontrolle innerhalb der Kirche

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