Die italienische Großbank UniCredit hat ihr Lebensversicherungsgeschäft in Italien vollständig übernommen. Dieser Schritt, der die Bank in die Lage versetzt, einen Antrag auf Kapitalerleichterungen im Rahmen des sogenannten 'dänischen Kompromisses' zu stellen, hat weitreichende Folgen, insbesondere für Partner wie Allianz.
Strategische Neuausrichtung unter CEO Orcel
Unter der Führung von CEO Andrea Orcel sucht UniCredit aktiv nach Wegen, ihre Provisionserträge zu steigern. Die Übernahme der Lebensversicherungspartner in Italien ist ein entscheidender Schritt in dieser Strategie. Durch den Auskauf der Joint Ventures mit CNP Assurances und Allianz sichert sich UniCredit die vollständige Kontrolle über ihr lokales Versicherungsgeschäft.
Auswirkungen auf Allianz
Die Transaktion bedeutet das Ende des Joint Ventures von UniCredit mit Allianz in Italien. Das Gemeinschaftsunternehmen wurde in UniCredit Vita Assicurazioni (UVA) umbenannt. Diese Entscheidung von UniCredit markiert eine bedeutende Veränderung in der Landschaft der Lebensversicherungsbranche in Italien. Analysten beobachten die Auswirkungen auf die Allianz Aktie und die strategischen Optionen des Versicherungsriesen in Reaktion auf diese Entwicklung genau.
Erhöhte Erträge erwartet
UniCredit erwartet, dass diese beiden Transaktionen ab 2027 zu zusätzlichen jährlichen Versicherungserträgen von 400 Millionen Euro im Vergleich zu 2024 führen werden. Das italienische Joint Venture mit CNP firmiert nun unter dem Namen UniCredit Life Insurance (ULI), während das mit Allianz in UniCredit Vita Assicurazioni (UVA) umbenannt wurde.
Beide Einheiten werden von Alessandro Santoliquido, dem Leiter des Versicherungsgeschäfts der UniCredit-Gruppe, geleitet. ULI und UVA sollen laut Mitteilung im Jahr 2026 fusionieren.
Der 'dänische Kompromiss'
UniCredit plant außerdem, einen Antrag auf Einstufung als Finanzkonglomerat zu stellen, um von den günstigen Kapitalvorschriften des 'dänischen Kompromisses' zu profitieren. Dieser Kompromiss reduziert die Kapitalanforderungen für Banken, die Versicherer besitzen, indem sie das Kapital nur risikogewichtet für Versicherungsanlagen vorhalten müssen.
Die Übernahme und die geplante Fusion sollen UniCredit eine führende Position in margenstarken Segmenten wie fondsgebundenen Lebensversicherungen und Risikolebensversicherungen sichern.