Martin Jäger wird neuer BND-Chef: Ein Krisendiplomat übernimmt die Leitung

Der Bundesnachrichtendienst (BND) bekommt einen neuen Präsidenten: Martin Jäger, derzeitiger deutscher Botschafter in der Ukraine, wird die Leitung des deutschen Auslandsgeheimdienstes übernehmen. Das Bundeskabinett hat diese Personalentscheidung getroffen, wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) aus Regierungskreisen erfahren hat.

Wer ist Martin Jäger?

Martin Jäger, ein 60-jähriger Spitzendiplomat, folgt auf Bruno Kahl, der den BND seit 2016 geführt hat. Jäger bringt umfangreiche Erfahrungen mit, insbesondere als Botschafter in Krisengebieten wie Bagdad (2013-2014) und Kabul (2021-2023). Seit 2023 ist er Botschafter in Kyjiw. Vor seiner Zeit als Botschafter war Jäger in verschiedenen Ministerien tätig und fungierte unter anderem als Pressesprecher des damaligen Außenministers Joschka Fischer (Grüne).

Neuausrichtung des BND

Mit Martin Jäger soll der BND in den kommenden Jahren neu ausgerichtet werden. Dies geht einher mit deutlich erhöhten finanziellen Mitteln für den Geheimdienst. Die Bundesregierung plant, dem BND mehr Flexibilität bei der Spionage im Ausland und der technischen Aufklärung einzuräumen. Die Entscheidung für Jäger als neuen BND-Chef wurde von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) getroffen, da der BND direkt dem Kanzleramt unterstellt ist.

  • Jäger wurde in Ulm geboren und studierte Völkerkunde und Politik in München.
  • Er begann seine Karriere im Auswärtigen Amt in Bonn.
  • Er war Referent im Kanzleramt und an der Botschaft in Prag.
  • Von 2005 bis 2008 war er Sprecher des Auswärtigen Amts.
  • Vor seiner diplomatischen Karriere war er Leiter des Bereichs Außenbeziehungen bei der Daimler AG.

Bruno Kahl, Jägers Vorgänger, wird nun deutscher Vertreter beim Heiligen Stuhl in Rom. Dieser Wechselwunsch Kahls bestand bereits seit längerer Zeit.

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