Die ZDF-Dokumentation "Großes Tennis – Made in East Germany" wirft ein Schlaglicht auf ein vergessenes Kapitel des deutschen Sports: das Tennis in der DDR. Trotz vorhandener Talente, wie dem 48-fachen DDR-Meister Thomas Emmrich, der sogar Ivan Lendl besiegte, wurde Tennis in der DDR nicht als Spitzensport gefördert.
Tennis in der DDR: Ein Sport zweiter Klasse
Die DDR-Führung setzte auf Mannschaftssportarten und olympische Medaillen, während Tennis als zu elitär und wenig prestigeträchtig abgetan wurde. Dies hatte zur Folge, dass Talente wie Thomas Emmrich, der aus einer sportbegeisterten Familie in Berlin-Niederschönhausen stammte, keine Möglichkeit hatten, sich international zu beweisen. Die Mauer verhinderte seine Teilnahme an Weltranglistenturnieren.
"Ein paar Kilometer zu weit östlich geboren"
Emmrich selbst sagte einmal, er sei "ein paar Kilometer zu weit östlich geboren". Martina Navratilova bestätigte 2013, dass Emmrich das Potenzial für die Weltspitze gehabt hätte. Er dachte zwar an Flucht, wollte aber seine parteitreuen Eltern nicht in Schwierigkeiten bringen.
Neben der offiziellen Doktrin spielte auch die schwierige Beschaffung von Tennisausrüstung, insbesondere der teuren Bälle, eine Rolle bei der geringen Popularität des Tennis in der DDR. Die Dokumentation stellt die Frage: Was wäre gewesen, wenn es die Mauer nicht gegeben hätte?
Die ZDF-Mediathek bietet die Möglichkeit, die Dokumentation "Großes Tennis – Made in East Germany" online anzusehen und mehr über diese vergessene Geschichte zu erfahren.
Tennis im TV: Weitere Highlights
Neben der Dokumentation über DDR-Tennis gibt es auch zahlreiche andere Tennis-Sendungen im Free-TV und Pay-TV. Sky Sport Tennis HD zeigt beispielsweise Live-Übertragungen von ATP- und WTA-Turnieren. Die Mediatheken der Sender bieten zudem Live-Streams und Aufzeichnungen von Tennismatches.