Der Eurokurs erlebte am Mittwoch im US-Handel turbulente Schwankungen, ausgelöst durch die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Zunächst kletterte der Euro auf ein Tageshoch von 1,1919 US-Dollar, den höchsten Stand seit Juni 2021. Allerdings konnte er diese Gewinne nicht halten und stabilisierte sich schließlich bei 1,1846 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1837 Dollar festgelegt.
Die Fed senkte den Leitzins erstmals seit etwa einem Dreivierteljahr auf eine Spanne von 4,0 bis 4,25 Prozent. Diese Entscheidung war von vielen Analysten erwartet worden, da der US-Arbeitsmarkt Anzeichen von Schwäche zeigt. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Lage in den USA weniger robust wirkt und die Beschäftigungszahlen nach Revisionen deutlich schwächer ausfallen als ursprünglich angenommen.
Die Zinssenkung birgt jedoch auch Risiken für die Preisstabilität. Heise betonte, dass die Herausforderung, hohe Inflation und schwache Beschäftigung gleichzeitig zu bekämpfen, weiterhin besteht. Trotz der Abkühlung des Arbeitsmarktes sei mit anhaltend hohen Preissteigerungen zu rechnen. In der Eurozone lag die Inflationsrate im August bei 2,0 Prozent, was dem Ziel der EZB entspricht, mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen.
Am Dienstag verteidigte der Euro seine Tagesgewinne und notierte bei 1,1870 Dollar, was dem Niveau von September 2021 entspricht. Dieser Anstieg wurde durch besser als erwartete Konjunkturdaten aus Deutschland unterstützt, insbesondere durch einen Anstieg der Konjunkturerwartungen des ZEW. Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba äußerte, dass die Erwartungen an eine Zinssenkung der EZB gedämpft bleiben dürften.
Die Anleger richteten ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf die Entscheidungen der Fed, während die Einzelhandelsumsätze in den USA kaum Einfluss auf den Markt hatten. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung...
Ausblick auf die kommenden Tage
Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Märkte weiterentwickeln. Die Reaktion auf die Fed-Entscheidung und die Entwicklung der Konjunkturdaten in Europa und den USA werden entscheidend sein.