Argentinien: Mileis Wahlschlappe lässt Börse und Investoren zweifeln

Die Euphorie der Investoren für den argentinischen Präsidenten Javier Milei scheint verflogen. Nach einer deutlichen Wahlniederlage seiner Partei La Libertad Avanza in der Provinz Buenos Aires, der bevölkerungsreichsten Region Argentiniens, geraten seine radikalen Reformpläne ins Wanken. Die Börse reagierte mit einem Beben: Der Leitindex stürzte um fast 13 Prozent ab, und der Peso verlor gegenüber dem Dollar an Wert. Auch Staatsanleihen wurden abgestoßen.

Ursachen der Ernüchterung

Milei hatte nach seinem Amtsantritt 2023 einen harten Sparkurs eingeschlagen, den Staatsapparat verkleinert und Sozialausgaben gekürzt. Diese Maßnahmen stießen zunächst auf Zustimmung bei Investoren, die sich von einem wirtschaftlichen Aufschwung versprachen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Inflation bleibt hoch, und die Armut nimmt zu. Viele Argentinier leiden unter den Sparmaßnahmen.

Korruptionsvorwürfe gegen Mileis Schwester

Zusätzlich belasten Korruptionsvorwürfe gegen Mileis Schwester das Image des Präsidenten. Dies trug maßgeblich zur Wahlniederlage in Buenos Aires bei, einer traditionell peronistischen Hochburg. Das Ergebnis zeigt, dass selbst Anhänger rechtspopulistischer Politiker Korruption nicht tolerieren.

Ausblick: Was bedeutet die Wahlschlappe für Mileis Politik?

Milei selbst räumte die Niederlage ein, betonte aber, seinen Reformkurs fortsetzen zu wollen. Ob er dies angesichts des wachsenden Widerstands in der Bevölkerung und des Gegenwinds im Kongress durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die bevorstehenden Kongresswahlen im Oktober werden zeigen, ob Milei noch eine Mehrheit für seine Politik gewinnen kann. Die Wahlschlappe in Buenos Aires ist ein Warnsignal für den Präsidenten. Er muss nun versuchen, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und seine Politik sozialverträglicher zu gestalten, um nicht das Scheitern seiner Reformen zu riskieren.

Es bleibt spannend zu sehen, wie Milei auf die Herausforderungen reagiert und ob er in der Lage ist, Argentinien aus der wirtschaftlichen Krise zu führen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein.

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