Ein jahrzehntelang verschollenes Gemälde, das während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis geraubt wurde, ist in Argentinien wieder aufgetaucht. Der entscheidende Hinweis kam ausgerechnet durch eine Immobilienanzeige. Das Gemälde, »Porträt einer Dame« von Giuseppe Vittore Ghislandi, hing in einer Villa in Mar del Plata und wurde dort von einem aufmerksamen Journalisten entdeckt.
Die Entdeckung des Raubkunstwerks
Ein Team der niederländischen Zeitung »Algemeen Dagblad« verfolgte seit Jahren Spuren von NS-Raubkunst. Bei der Durchsicht argentinischer Immobilienanzeigen stießen sie auf ein Foto, das das gesuchte Gemälde über einem Sofa zeigte. Das Werk gehörte ursprünglich dem jüdischen Kunsthändler Jacques Goudstikker in Amsterdam, bevor es von den Nazis zusammen mit über tausend anderen Werken beschlagnahmt wurde. Goudstikker starb auf der Flucht vor den Nationalsozialisten.
Die Spur führt zu NS-Funktionären
Die Spur des Bildes führt zu Friedrich Kadgien, einem SS-Offizier und Finanzberater von Hermann Göring. Kadgien war einer der wichtigsten Finanzexperten Hitlers und für die Verwertung jüdischen Vermögens zuständig. Das Gemälde soll nun in den Besitz der Erben von Jacques Goudstikker zurückgeführt werden.
Bedeutung des Fundes
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die verschlungenen Wege von Raubkunst bis in die Gegenwart und unterstreicht die Bedeutung der fortlaufenden Recherche nach gestohlenen Kunstwerken. Die Entdeckung zeigt auch, wie wichtig es ist, aufmerksam zu sein und auch in unerwarteten Quellen nach Hinweisen zu suchen. Die argentinischen Behörden haben die Villa in Mar del Plata durchsucht und das Gemälde sichergestellt.
- Das Gemälde hing in einer Villa in Mar del Plata.
- Es wurde durch eine Immobilienanzeige entdeckt.
- Die Spur führt zu NS-Funktionären.