Die #MeToo-Bewegung hat in den letzten Jahren viele Opfer sexueller Belästigung und Gewalt ermutigt, ihre Geschichten zu erzählen. Hollywood-Schauspielerin Sharon Stone (67) ist eine von ihnen. In einem neuen Interview mit dem »Guardian« sprach sie nun noch offener über ihre Erfahrungen mit dem ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein.
Stone: Weinstein war gewalttätig und missbrauchte seine Macht
Stone beschreibt Weinstein nicht als jemanden, der sie um eine Massage bat oder vergewaltigte. Stattdessen schildert sie ein Muster von Gewalt und Machtmissbrauch. »Ich bin das Mädchen, das er auf einer Cocktailparty durch den Raum geschubst hat. Und ich bin das Mädchen, das er geschlagen hat. Und ich bin das Mädchen, dem er an den Hintern gefasst hat.«
Bereits 2018 deutete Stone in einem Interview mit CBS an, dass sie unter der Machokultur in Hollywood gelitten habe. Sie sagte: »Können Sie sich das Geschäft vorstellen, in das ich vor 40 Jahren hineingeraten bin? So, wie ich ausgesehen habe?« Auch zu Weinstein äußerte sie sich vor einigen Jahren, jedoch nur knapp. Sie sei nicht überrascht und hoffe, Weinstein müsse ins Gefängnis.
Ausraster bei Charity-Veranstaltung
Die Gewalt ging sogar so weit, dass Weinstein bei gemeinsamer Charityarbeit für die amfAR-Stiftung, die sich für die Aids-Forschung einsetzt, gegenüber Stone ausrastete. Weil die Schauspielerin ihm auf der Bühne das Mikrofon weggenommen habe, schubste Weinstein sie und sagte, sie solle ihn nicht so erniedrigen. Stone habe daraufhin geantwortet: »Du bist ein Gauner, Harvey.«
Weinstein wurde 2020 in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Er sitzt eine lange Haftstrafe ab. Weitere Verfahren gegen ihn laufen noch.