Im spektakulären Prozess um die Kindesentführung der Steakhaus-Erbin Christina Block kommt es zu einer überraschenden Wendung: Ihr renommierter Hamburger Strafverteidiger Otmar Kury hat das Mandat niedergelegt. Dies geschieht nach nur drei Prozesstagen und wirft Fragen nach den Hintergründen auf.
Unstimmigkeiten in der Verteidigungsstrategie?
Medienberichten zufolge soll es zu Differenzen zwischen Kury und dem erst kurz vor Prozessbeginn engagierten zweiten Verteidiger, Dr. Ingo Bott, gekommen sein. Während Kury stets die Unschuld von Christina Block betonte und sogar die verstorbene Großmutter der Kinder als mögliche Auftraggeberin der Entführung ins Spiel brachte, verfolgt Bott eine andere Strategie. Er vermutet eine Gruppe ehemaliger israelischer Geheimagenten hinter der Tat, die aus Blocks Verzweiflung Profit schlagen wollten.
Kury besorgt um Zustand seiner Mandantin
Otmar Kury zeigte sich gegenüber der Bild-Zeitung betroffen von der Entscheidung Blocks, wollte die Kündigung aber nicht bestätigen. Er äußerte sich jedoch besorgt um den Zustand seiner bisherigen Mandantin. Kury hatte im Frühjahr 2025 aufgedeckt, dass Blocks Mutter kurz vor ihrem Tod 120.000 Euro in bar abgehoben hatte, woraus er schloss, dass sie die Entführung in Auftrag gegeben haben könnte.
Der Prozess vor dem Hamburger Landgericht wird am 15. August fortgesetzt, voraussichtlich ohne Otmar Kury. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Verteidigungsstrategie von Dr. Bott auf den weiteren Verlauf des Prozesses auswirken wird.
Die Hintergründe der Kindesentführung in der Silvesternacht 2023/24 sind weiterhin unklar. Christina Block wird vorgeworfen, zusammen mit einem 63-jährigen Deutschen den Auftrag erteilt zu haben, ihre beiden Kinder dem Vater zu entziehen.