Die amerikanische Sprinterin Sha'Carri Richardson erlebte eine turbulente Woche. Nur wenige Tage nach ihrer Festnahme wegen angeblicher häuslicher Gewalt verpasste sie knapp die Qualifikation für die 200-Meter-Weltmeisterschaften.
Festnahme am Flughafen Seattle
Richardson wurde am Sonntag am Seattle-Tacoma International Airport festgenommen. Einem Polizeibericht zufolge kam es zu einer Auseinandersetzung mit ihrem Freund, dem ebenfalls als Sprinter bekannten Christian Coleman. Die Polizei beschreibt in ihrem Bericht, dass Videoaufnahmen zeigten, wie Richardson Coleman gegen eine Wand stieß und anschließend einen Gegenstand nach ihm warf. Coleman selbst wollte keine Anzeige erstatten und erklärte, er betrachte sich nicht als Opfer. Richardson wurde am Montag wieder freigelassen.
Verpasste Qualifikation für die WM
Sportlich lief es für Richardson ebenfalls nicht optimal. Bei den US Track and Field Championships in Oregon verpasste sie die Qualifikation für das Finale über 200 Meter um eine Hundertstelsekunde. Mit einer Zeit von 22,56 Sekunden belegte sie in ihrem Vorlauf den vierten Platz, nur knapp hinter Madison Whyte. Als Titelverteidigerin hat sie zwar einen Startplatz über 100 Meter bei den Weltmeisterschaften im September sicher, ihre Hoffnungen auf eine Teilnahme über 200 Meter sind jedoch dahin.
Coleman äußert sich
Trotz der Auseinandersetzung äußerte sich Coleman positiv über Richardson: "Sie ist ein Mensch und eine großartige Person. Sie wird zurückkommen, weil sie die beste Athletin der Welt ist."
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Sha'Carri Richardson weiterentwickelt. Die Kombination aus juristischen Problemen und sportlicher Enttäuschung stellt zweifellos eine Herausforderung dar.
Melissa Jefferson-Wooden lief im Finale der Frauen über 200 Meter eine persönliche Bestzeit von 21,84 Sekunden und komplettierte damit ein Sprint-Double, nachdem sie bereits zwei Tage zuvor die 100 Meter gewonnen hatte.