Grüne Jugend fordert Enteignung von RWE, Leag und Thyssenkrupp

Der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, sorgt mit einer radikalen Forderung für Aufsehen: Um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, sollen die Energiekonzerne RWE und Leag sowie der Stahlhersteller Thyssenkrupp verstaatlicht werden. Blasel begründet seinen Vorstoß damit, dass diese Unternehmen zu den klimaschädlichsten Konzernen Deutschlands gehören und sich primär an kurzfristigen Profitinteressen orientieren.

Klimaschutz durch Vergesellschaftung?

Im Gespräch mit dem "Spiegel" argumentierte Blasel, dass eine Vergesellschaftung dieser Konzerne den Anreiz für nachhaltiges Wirtschaften erhöhen würde. "Wenn sie aber in der Hand der Verbraucherinnen und Arbeiter sind, steigt der Anreiz zum nachhaltigen Wirtschaften. Denn niemand will für einen Laden arbeiten, der die eigene Zukunft zerstört.", so Blasel. Er wirft den Unternehmen vor, das Vertrauen verspielt zu haben, im Sinne des Klimaschutzes zu handeln.

Kritik und Rechtfertigung

Auf den Vorwurf, es handle sich bei seiner Forderung um bloßen "Verbalradikalismus", entgegnet Blasel: "Radikal ist das Ausmaß der Klimakrise und der globalen Ungerechtigkeit." Er räumt ein, dass sein Vorschlag außerhalb des aktuell politisch Diskutierten liegt, betont aber gleichzeitig, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Klimawandel zu stoppen. Blasel sieht den Kampf gegen den Klimawandel durch "fossile Lobbyisten" untergraben.

  • RWE: Einer der größten Energiekonzerne Deutschlands, stark in der Kohleförderung.
  • Leag: Betreiber von Braunkohlekraftwerken in der Lausitz.
  • Thyssenkrupp: Bedeutender Stahlhersteller, dessen Produktionsprozesse energieintensiv sind.

Blasel schlägt außerdem vor, Mitarbeitern in Unternehmen, die mit fossilen Energieträgern arbeiten, eine Perspektive in anderen Branchen zu bieten. Er betont, dass niemand, der einen sicheren Arbeitsplatz hat, benachteiligt werden soll.

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