Das mit 1 Milliarde Pfund Sterling dotierte North Wales Growth Deal hat bisher lediglich 35 Arbeitsplätze geschaffen. Dies gab der operative Direktor zu und räumte ein, dass man "deutlich hinter den Prognosen" liege. Der Growth Deal, der von Ambition North Wales verwaltet wird, wurde 2020 unterzeichnet und mit einer gemeinsamen Finanzierung von 240 Millionen Pfund Sterling von der walisischen und der britischen Regierung unterstützt.
Ziele des Wachstumsabkommens
Das Abkommen sollte Investitionen des Privatsektors anziehen und verschiedene Entwicklungen in der Region ankurbeln. Zu den Zielen gehörten die Schaffung von bis zu 4.200 neuen Arbeitsplätzen bis 2036, die Unterstützung eines wirtschaftlichen Aufschwungs von 2 bis 2,4 Milliarden Pfund Sterling im gleichen Zeitraum und die Bereitstellung von Gesamtinvestitionen von bis zu 1,1 Milliarden Pfund Sterling. Die Projekte reichten von der Erschließung von Standorten wie Parc Bryn Cegin über die Zukunftssicherung des Hafens von Holyhead bis hin zur Einführung von 5G entlang wichtiger Straßen- und Bahnstrecken.
Bisherige Ergebnisse enttäuschend
Bisher wurden jedoch lediglich 16,6 Millionen Pfund Sterling investiert, davon 15,3 Millionen Pfund Sterling aus dem Growth Deal und nur 1,3 Millionen Pfund Sterling aus dem Privatsektor.
Kritik aus der Politik
Sam Rowlands, Mitglied des walisischen Parlaments (Senedd) für Nord-Wales, bezeichnete dies als "sehr, sehr schlechte Bilanz, um es gelinde auszudrücken" und sagte, dass man "die Menschen in Nord-Wales im Stich lasse".
Herausforderungen und Ausblick
Hedd Vaughan-Evans, operativer Direktor von Ambition North Wales, erklärte, dass das Abkommen durch Covid, Inflation und das Scheitern der Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Atomkraft in Trawsfynydd beeinträchtigt worden sei. Er räumte ein, dass man die ursprünglichen Prognosen, die "von Optimismus geprägt" waren, deutlich verfehlt habe. Er fügte jedoch hinzu, dass man in den nächsten Jahren mit einem "deutlichen Anstieg" dieser Zahl rechne, da immer mehr Projekte in die Umsetzungsphase eintreten.
Transportprobleme in Wales
Die walisische Regierung sieht sich auch mit erheblichen Problemen im Transportwesen konfrontiert. Ein Defizit von 300 Millionen Pfund Sterling bei Transport for Wales (TfW) und gescheiterte Infrastrukturprojekte belasten die Steuerzahler. Die Einführung eines Tempolimits von 20 Meilen pro Stunde (ca. 32 km/h) hat zu grossen Unmut geführt und wird voraussichtlich die walisische Wirtschaft erheblich beeinträchtigen.