Maja T.: Deutsche Aktivistin im ungarischen Haftkrankenhaus – Göring-Eckardt fordert Verantwortung

Die deutsche Aktivistin Maja T., die in Ungarn wegen mutmaßlicher Beteiligung an Gewalttaten gegen Rechtsextremisten inhaftiert ist, soll aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands in ein Haftkrankenhaus verlegt werden. Unterstützer und Angehörige äußerten große Besorgnis über ihren Zustand, insbesondere nachdem sie in einen Hungerstreik getreten war, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren.

Hintergrund des Falls Maja T.

Maja T., eine 24-jährige non-binäre Person, wird beschuldigt, im Februar 2023 in Budapest an Angriffen auf mutmaßliche Rechtsextremisten beteiligt gewesen zu sein. Ihr wird schwere Körperverletzung vorgeworfen. Der Prozess gegen sie soll in Ungarn stattfinden. Ihre Auslieferung von Deutschland nach Ungarn im Juni 2024 erfolgte trotz Bedenken des Bundesverfassungsgerichts, was zusätzliche Kritik hervorrief.

Hungerstreik und Haftbedingungen

Anfang Juni trat Maja T. in einen Hungerstreik, um auf die ihrer Meinung nach unzumutbaren Haftbedingungen aufmerksam zu machen. Zu ihren Forderungen gehört ein Ende der Isolationshaft und generell bessere Bedingungen. Ihr Vater, Wolfram Jarosch, bezeichnete die Haftbedingungen als unmenschlich und lebensgefährlich und forderte die deutsche Politik auf, Verantwortung zu übernehmen.

Politische Unterstützung und Kritik

Maja T. erhält vor allem von der Linken Unterstützung. Die Bundestagsabgeordnete Anne Zerr besuchte sie im Gefängnis und äußerte sich besorgt über ihren Zustand. Sie kritisierte die Haftbedingungen als nicht akzeptabel nach europäischem Standard. Auch die Grünen-Abgeordnete Karin Göring-Eckardt hat sich mit dem Fall befasst und deutsche Verantwortung gefordert.

Verlegung in ein Haftkrankenhaus

Die Verlegung in das Haftkrankenhaus, das etwa 200 Kilometer von Budapest entfernt nahe der rumänischen Grenze liegt, soll am 1. Juli erfolgen. Ihr Vater befürchtet gravierende gesundheitliche Folgen des Hungerstreiks, wie starken Gewichtsverlust, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.

Forderungen nach einem fairen Verfahren

Der Vater von Maja T. fordert von der Bundesregierung mehr Druck auf Ungarn, damit seine Tochter in Hausarrest kommt und ein faires Verfahren in Deutschland erhält. Die Unterstützung für Maja T. wächst, und viele fordern eine gerechte Behandlung und die Einhaltung europäischer Standards in der ungarischen Haft.

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