Turkish Airlines: Rückkehr zu Sabre nach 10-monatiger Abwesenheit

Nach fast zehn Monaten Verhandlungen sind die Tarife von Turkish Airlines wieder über Sabre buchbar. Diese Entwicklung dürfte die Reisebüros freuen, die das globale Distributionssystem (GDS) von Sabre nutzen.

Ende einer Durststrecke für Reisebüros

Dies bedeutet, dass Reisebüros, die das Sabre-System nutzen, nicht mehr gezwungen sind, anderswo nach Flügen von Turkish Airlines für ihre Kunden zu suchen. Eine erhebliche Erleichterung, nachdem die Fluggesellschaft ihre Flüge im September letzten Jahres von der Sabre-Plattform entfernt hatte. Reisebüros mussten in der Zwischenzeit auf die Konkurrenten Amadeus und Travelport ausweichen.

Die Entfernung der Flüge und die mangelnde Kommunikation seitens Turkish Airlines hatten zu erheblicher Kritik in der Branche geführt. Die American Society of Travel Advisors (ASTA) veröffentlichte im November eine Erklärung, in der sie die Fluggesellschaft für diesen Schritt und die mangelnde Klarheit über ihre Pläne kritisierte. ASTA betonte, dass US-amerikanische Reiseverkäufer Sabre häufiger nutzen als jede andere Plattform dieser Art.

Lob von der ASTA

Die ASTA begrüßte die Wiederherstellung der Partnerschaft am Montag in einer Erklärung. Mark Meader, Executive Vice President von ASTA Corporate, sagte: "Diese Entwicklung ist ein willkommenes Ergebnis für die US-amerikanische Reisebüro-Community, die stark auf Sabre angewiesen ist, um umfassende und wettbewerbsfähige Flugoptionen für ihre Kunden zu erhalten. Die ASTA schätzt die Bemühungen beider Parteien, diese wichtige Verbindung wiederherzustellen, und ermutigt zu fortgesetzter Transparenz und Zusammenarbeit, um den Reiseberaterkanal und die Reisenden, die er bedient, zu unterstützen."

Der Hintergrund: Direktbuchungen im Fokus

Turkish Airlines hatte die Tarife vor dem Start der TKConnect-Plattform im Oktober letzten Jahres aus Sabre entfernt. TKConnect ermöglicht es Reiseverkäufern, Flüge direkt bei der Fluggesellschaft zu buchen.

Im Rahmen einer Initiative zur Förderung von Direktbuchungen führte Turkish Airlines eine Gebühr von 24 US-Dollar pro Ticket für Flüge ein, die über Distributionsunternehmen gebucht werden. Buchungen über TKConnect sind gebührenfrei.

Der Kampf um die Kontrolle der Distribution

Die Distributionssysteme von Amadeus und Sabre bilden seit Jahrzehnten das Rückgrat der Flugbuchungen. Die Branche erkundet jedoch alternative Optionen. Fluggesellschaften sind oft bestrebt, die wachsenden Gebühren zu umgehen, die mit der Zusammenarbeit mit einem Vermittler verbunden sind. Der Schritt von Turkish Airlines war Teil einer breiteren Strategie, die Kontrolle über die Vertriebskanäle zurückzugewinnen und Direktbuchungen zu fördern.

Die Rückkehr zu Sabre deutet darauf hin, dass die Fluggesellschaft die Bedeutung der Reisebüros und deren Netzwerke erkannt hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Strategie der Direktbuchungen langfristig entwickeln wird und ob andere Fluggesellschaften ähnliche Wege einschlagen werden.

Die Situation zeigt, wie komplex die Beziehungen zwischen Fluggesellschaften und Vertriebsplattformen sind. Beide Seiten sind voneinander abhängig, aber es gibt auch einen ständigen Wettbewerb um die Kontrolle und die Gewinnmargen. Die Zukunft des Flugvertriebs wird von Innovationen, neuen Technologien und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit geprägt sein.

Die Entscheidung von Turkish Airlines, zu Sabre zurückzukehren, ist ein positives Signal für die Reisebüro-Community. Es zeigt, dass die Fluggesellschaft bereit ist, auf die Bedürfnisse ihrer Partner einzugehen und eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu finden.

Diese Entwicklung wird die Flugbuchungsprozesse für Reisebüros vereinfachen und es ihnen ermöglichen, ihren Kunden weiterhin einen umfassenden Service zu bieten.

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