Potsdam gedenkt: 72. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953

Potsdam und Brandenburg erinnern gemeinsam an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR. Vor 72 Jahren demonstrierten Menschen in über 700 Kommunen, darunter auch in Potsdam, mutig für demokratische Rechte. Der Aufstand wurde jedoch durch das sowjetische Militär und die Volkspolizei blutig niedergeschlagen.

Gedenkfeier in Potsdam

Bürgermeister Burkhard Exner betonte im Vorfeld der Gedenkfeier: „Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit – wir müssen stets für sie einstehen.“ Die Gedenkfeier findet um 15 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße statt. Exner wird dort ein Grußwort sprechen.

„Die Menschen in der DDR erhoben sich damals mit großem Mut gegen Unrecht, Willkür und Unterdrückung. Dieses Vermächtnis verpflichtet uns, für unsere Freiheit einzustehen, und zeigt uns, dass wir wachsam bleiben müssen, wenn demokratische Werte infrage gestellt werden. Für Demokratie und ihren Erhalt müssen wir stets und beharrlich eintreten“, so Exner in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Die Gedenkrede hält der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Robert Crumbach (BSW). Anschließend präsentiert das inklusive Ensemble Miteinander das Theaterstück „Freizeichen“. Musikalisch wird das Programm von Saxofonist Christian Raake begleitet.

Der Volksaufstand im Kontext

Der 17. Juni 1953 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der DDR. In über 700 Städten und Gemeinden gingen mehr als eine Million Bürgerinnen und Bürger auf die Straße. Die Proteste richteten sich gegen die Lebensbedingungen, die politische Unterdrückung und den Aufbau des Sozialismus.

Auch in Leipzig demonstrierten 40.000 Menschen. Der Aufstand wurde jedoch gewaltsam niedergeschlagen. Mindestens 55 Menschen wurden getötet oder von der DDR-Justiz zum Tode verurteilt, und mehr als 15.000 Bürger kamen in Haft. Die Erinnerung an den 17. Juni dient als Mahnung, die Werte Freiheit und Demokratie zu schützen und zu verteidigen.

Gedenken in Leipzig

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. lädt jährlich am 17. Juni zu einer Gedenkfeier an der Gedenktafel in der Straße des 17. Juni ein. Der Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Tobias Hollitzer, wird ein Grußwort sprechen.

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