Ölraffineriebrand in Jaroslawl: Droht eine neue Ölkrise in Russland?

In der russischen Großstadt Jaroslawl, etwa 300 Kilometer nordöstlich von Moskau, ist in einer Ölraffinerie ein Großbrand ausgebrochen. Laut Behördenangaben soll das Feuer rein technische Ursachen haben und nicht durch ukrainische Drohnenangriffe verursacht worden sein. Gouverneur Michail Jewrajew betonte dies auf Telegram und erklärte, dass keine Drohnenattacke festgestellt wurde. Bisher gibt es keinen Kommentar von ukrainischer Seite zu dem Vorfall.

Anwohner berichteten von heftigen Flammen und einer dicken Rauchwolke über dem Fabrikgelände. Die Raffinerie Jaroslawnefteorgsintes, mit einer Verarbeitungskapazität von 15 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr eine der größten Russlands und die größte im Norden des europäischen Teils des Landes, steht nun vor einer ungewissen Zukunft. Sollte die Anlage länger ausfallen, könnten sich die Engpässe bei der Benzinversorgung in Russland weiter verschärfen.

Ukraine-Angriffe dezimieren russische Ölkapazitäten

Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Bränden und Beschädigungen ein, die Russlands Wirtschaft in den letzten Monaten heimgesucht haben. Seit August greift die Ukraine gezielt russische Infrastruktur an, insbesondere Ölraffinerien. Laut der russischen Medienholding RBK liegt der Stillstand von Raffinerien in Russland Ende September bei einem historischen Höchststand von 38 Prozent. Etwa 70 Prozent davon sollen durch ukrainische Drohnenangriffe verursacht worden sein.

Folgen für den russischen Ölmarkt

Die Angriffe haben zu einer "noch nie dagewesenen Krise" auf dem russischen Kraftstoffmarkt geführt, so die Informationsagentur Siala. Im August sank die Gesamtkapazität für die Produktion von Benzin und Dieselkraftstoff um sechs Prozent, gefolgt von einem weiteren Einbruch um 18 Prozent im September. Die Ausfälle belaufen sich auf etwa 338.000 Tonnen nicht produziertes Öl pro Tag.

  • Die Raffinerie in Jaroslawl ist eine der größten Russlands.
  • Der Brand soll technische Ursachen haben.
  • Ukraine greift seit Monaten russische Ölraffinerien an.
  • Dies führt zu einer "noch nie dagewesenen Krise" auf dem russischen Kraftstoffmarkt.

Die Situation am russischen Ölmarkt bleibt angespannt, und die Auswirkungen der anhaltenden Angriffe und Ausfälle werden sich voraussichtlich weiter bemerkbar machen.

Compartir artículo