Jonathan Hilbert: Vom Tiefpunkt zur WM – Ein emotionaler Triumph

Für den Geher Jonathan Hilbert war die Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio ein ganz besonderer Moment. Nach Jahren des Kampfes gegen Depressionen und Suizidgedanken feierte der 30-Jährige nicht nur seine Rückkehr auf die internationale Bühne, sondern auch einen persönlichen Sieg.

Ein emotionaler Neustart in Tokio

„Ich war dem Tod sehr nah und heute hier zu stehen, ist einfach unglaublich“, sagte Hilbert nach dem 35-Kilometer-Rennen, bei dem er den 16. Platz belegte. Vor einigen Wochen hatte Hilbert öffentlich über seine Depressionen gesprochen. „Die letzten drei Jahre waren einfach unglaublich dunkel und schwierig. Ich kann jedem, der mit Depression zu kämpfen hat, einfach nur sagen: Es lohnt sich zu kämpfen, es lohnt sich, dranzubleiben.“ Phasenweise habe er „komplett den Lebenswillen verloren, die Lebenskraft verloren.“

Olympia-Silber und der Absturz

Nach seinem sensationellen Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 über 50 Kilometer Gehen begann für Hilbert eine schwierige Zeit. Der Erfolg, den er seiner Freundin Anna widmete, die ihm mit handgeschriebenen Briefen zur Seite stand, konnte den schleichenden mentalen Absturz nicht verhindern. Hinzu kam, dass seine Paradedisziplin aus dem olympischen Programm gestrichen wurde.

Ein Vorbild für andere Betroffene

Hilbert möchte mit seiner Geschichte Mut machen. „Ich kann jedem, der mit Depression zu kämpfen hat, einfach nur sagen: Es lohnt sich zu kämpfen, es lohnt sich, diese tiefen Täler zu durchschreiten. Wenn ich das schaffe, dann schaffen das auch andere. Das Leben ist es wert.“ Seine Teilnahme an der WM in Tokio, dem Ort seines größten sportlichen Erfolgs, fühlte sich für ihn wie ein Sieg an.

Währenddessen gab es auch andere Nachrichten von der WM: Christopher Linke sehnte sich nach dem Hitzerennen nach Abkühlung und zitierte den Fußballweltmeister Per Mertesacker. Die Weltmeisterschaften in Tokio verzeichnen zudem hohe Ticketverkäufe, und Mutaz Essa Barshim musste seine Teilnahme verletzungsbedingt absagen.

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