Thomas Kemmerich, der ehemalige FDP-Chef in Thüringen, hat seinen Austritt aus der Partei bekannt gegeben. Nach fast zwanzig Jahren Mitgliedschaft erklärte er, dass sich seine Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands und die inhaltliche Ausrichtung der FDP auseinanderentwickelt hätten. Die Austrittserklärung veröffentlichte Kemmerich auf der Plattform X in Form eines Briefes an den FDP-Bundesvorsitzenden Christian Dürr.
Umstrittene Wahl zum Ministerpräsidenten
Kemmerich erlangte bundesweite Bekanntheit durch seine überraschende Wahl zum Ministerpräsidenten von Thüringen am 5. Februar 2020. Die Wahl, bei der Stimmen von CDU, AfD und FDP den Ausschlag gaben, stürzte Thüringen in eine tiefe Regierungskrise. Kemmerich nahm die Wahl zwar an, konnte aber keine Regierung bilden und trat nach massiven Protesten und innerparteilichem Druck nur drei Tage später zurück.
Belastetes Verhältnis zur Bundes-FDP
Seit seinem Rücktritt galt Kemmerichs Verhältnis zur Bundes-FDP als stark belastet. Zuletzt hatte er das Amt des Thüringer FDP-Landesvorsitzenden inne. In seinem Austrittsschreiben betonte Kemmerich, dass sein Engagement für freiheitliche Grundwerte unverändert bleibe.
Die Reaktionen auf Kemmerichs Austritt sind gemischt. Während einige seinen Schritt bedauern, sehen andere darin eine logische Konsequenz der Ereignisse im Jahr 2020. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen Kemmerichs Entscheidung auf die FDP in Thüringen und auf Bundesebene haben wird.
- Kemmerich verlässt FDP nach 20 Jahren Mitgliedschaft.
- Begründung: Auseinanderentwicklung der Vorstellungen.
- Erinnerung an die umstrittene Wahl zum Ministerpräsidenten 2020.