Der US-Arbeitsmarkt zeigt Schwäche. Der jüngste Arbeitsmarktbericht der US-Regierung hat die Erwartungen deutlich verfehlt und schürt Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank.
Schwacher Stellenaufbau im August
Im August wurden lediglich 22.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Erwartungen von Ökonomen, die im Vorfeld mit einem Zuwachs von rund 75.000 Stellen gerechnet hatten. Die Zahl der im Juli geschaffenen Arbeitsplätze wurde zwar leicht nach oben korrigiert (von 73.000 auf 79.000), doch insgesamt bleibt der Stellenaufbau hinter den Erwartungen zurück.
Arbeitslosenquote steigt leicht
Die Arbeitslosenquote stieg im August leicht auf 4,3 Prozent. Dieser Anstieg entsprach zwar den Erwartungen, unterstreicht aber dennoch die angespannte Lage am US-Arbeitsmarkt.
Zinserwartungen beflügeln Wall Street
Die schwachen Arbeitsmarktdaten haben die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) verstärkt. Händler gehen nun davon aus, dass die Fed bereits am 17. September die Zinsen senken und weitere Lockerungen folgen lassen wird. Diese Aussicht beflügelte die Wall Street zum Wochenschluss, da niedrigere Zinsen in der Regel Aktienkurse stützen.
Expertenmeinungen
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, erklärte: "Die Daten von heute und auch der vergangenen Monate geben den Ausschlag dafür, dass die US-Notenbank die Geldschleusen wieder aufdrehen kann und wird." Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank ergänzte: "Auf dem Arbeitsmarkt lief es zuletzt schon deutlich schlechter. Nun ist der Beschäftigungsaufbau nahezu zum Erliegen gekommen."
Es bleibt abzuwarten, wie sich der US-Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die Fed tatsächlich zu einer Zinssenkung gezwungen sein wird.