Sexistische Website Phica.eu geschlossen: Was steckt dahinter?

Die sexistische Website Phica.eu hat ihren Betrieb eingestellt, nachdem eine Welle der Empörung und zahlreiche Anzeigen von Frauen aus ganz Italien eingegangen waren. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Problematik von Online-Hass und der Verbreitung von Bildern ohne Zustimmung.

Was war Phica.eu?

Phica.eu war eine Website, auf der über zwei Jahrzehnte hinweg Fotos von Frauen, oft ohne deren Wissen und Einverständnis, veröffentlicht und mit abwertenden Kommentaren versehen wurden. Betroffen waren nicht nur Prominente wie Politikerinnen und Journalistinnen, sondern auch ganz normale Frauen, deren Bilder von Social-Media-Profilen oder aus dem öffentlichen Raum stammten.

Der Auslöser: Politikerinnen erheben Einspruch

Den Stein ins Rollen brachten Alessandra Moretti und Valeria Campagna, zwei Politikerinnen der Demokratischen Partei (PD), deren Fotos ebenfalls auf der Seite veröffentlicht worden waren. Sie erstatteten Anzeige, woraufhin eine Lawine von weiteren Anzeigen und Beschwerden bei der Polizei folgte. Der öffentliche Druck wurde so groß, dass die Betreiber von Phica.eu sich schließlich zur Schließung der Seite entschlossen.

Die Reaktion der Betreiber

Die Betreiber von Phica.eu verteidigten sich zunächst und behaupteten, stets gegen Gewalt gewesen zu sein und dass einige Nutzer den ursprünglichen Geist der Seite verraten hätten. Sie gaben an, in der Vergangenheit sogar mit den Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet zu haben.

Parallelen zum Fall "Mia Moglie"

Der Fall Phica.eu erinnert an den Fall der Facebook-Gruppe "Mia Moglie" (Meine Frau), in der ebenfalls Fotos von Frauen ohne deren Zustimmung veröffentlicht und kommentiert wurden. Beide Fälle verdeutlichen das Problem der digitalen Gewalt gegen Frauen und die Schwierigkeit, solche Inhalte im Internet zu kontrollieren.

Die Rolle der Polizei und Google

Die Polizei ist derzeit mit zahlreichen Anzeigen im Zusammenhang mit Phica.eu und "Mia Moglie" beschäftigt. Ein weiteres Problem ist die Indizierung der Inhalte durch Suchmaschinen wie Google. Selbst wenn eine Website geschlossen wird, können die Bilder und Kommentare weiterhin über die Google-Suche gefunden werden, bis Google die entsprechenden Seiten aus seinem Index entfernt.

Was können wir daraus lernen?

Der Fall Phica.eu zeigt, wie wichtig es ist, sich gegen Online-Hass und die Verbreitung von Bildern ohne Zustimmung zu wehren. Es ist entscheidend, dass Plattformen wie Facebook und Suchmaschinen wie Google Verantwortung übernehmen und Maßnahmen ergreifen, um solche Inhalte zu verhindern und zu entfernen. Betroffene sollten sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten und sich Unterstützung zu suchen.

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