Ramelow für neue Nationalhymne und Flaggen-Abstimmung

Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat sich für eine neue deutsche Nationalhymne und eine Abstimmung über die Nationalflagge ausgesprochen. In einem Interview mit der Rheinischen Post äußerte er, dass viele Ostdeutsche die aktuelle Nationalhymne aus verschiedenen Gründen nicht mitsingen würden. Er schlägt vor, die Kinderhymne von Bertolt Brecht zur Abstimmung zu stellen.

Ramelow: Kinderhymne als gesamtdeutsche Lösung?

Ramelow argumentiert, dass die Kinderhymne einen "wunderbaren Text" habe und durch die Passage über ein besseres Deutschland ein Zugang zu einer gesamtdeutschen Hymne gefunden werden könnte, die alle gemeinsam mit Freude singen könnten. Er selbst singe die aktuelle Hymne zwar mit Begeisterung mit, könne sie aber auch einordnen.

Abstimmung über die Nationalflagge gefordert

Der Linken-Politiker fordert auch eine Abstimmung über die Farben der schwarz-rot-goldenen Nationalflagge. "Ich weiß, dass Schwarz-Rot-Gold die Absage an totalitäre Strukturen ist. Viele fremdeln aber auch mit der Nationalfahne", sagte Ramelow. Er schlägt vor, dies im Rahmen von Artikel 146 des Grundgesetzes zur Abstimmung zu stellen, der besagt, dass das Grundgesetz seine Gültigkeit verliert, sobald eine neue Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen wurde.

Volksabstimmung über Verfassung

Ramelow hatte sich bereits zuvor für eine Volksabstimmung über die Verfassung ausgesprochen und dies mit dem Fremdeln vieler Ostdeutscher mit dem bundesrepublikanischen System begründet. Die neu gegründeten ostdeutschen Bundesländer traten 1990 der Bundesrepublik nach Artikel 23 des Grundgesetzes bei. Artikel 146 besagt weiterhin, dass das Grundgesetz seine Gültigkeit verliert, sobald eine vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossene Verfassung in Kraft tritt.

Reaktionen erwartet

Die Vorschläge Ramelows dürften eine breite gesellschaftliche Debatte auslösen. Die Frage nach nationaler Identität und Symbolen ist in Deutschland stets ein sensibles Thema. Es bleibt abzuwarten, wie andere Politiker und gesellschaftliche Gruppen auf die Initiative reagieren werden.

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