Der Münchner Agrarkonzern Baywa steckt tief in der Krise. Nach einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 ermittelt nun die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung im Jahresabschluss 2023. Dies gab Aufsichtsratschef Gregor Scheller auf der Hauptversammlung bekannt.
Ermittlungen gegen ehemalige Vorstände?
Die Ermittlungen richten sich offenbar gegen ehemalige Vorstandsmitglieder, darunter der damalige Vorstandschef Marcus Pöllinger und Finanzvorstand Andreas Helber, die das Unternehmen inzwischen verlassen haben. Es wird geprüft, ob die Finanzlage der Baywa im Jahresabschluss 2023 geschönt dargestellt wurde.
Die Baywa, gegründet 1923, ist einer der größten Agrarhändler Deutschlands und spielt eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft im Süden und Osten des Landes. Der Konzern war einst als grundsolide bekannt, befindet sich aber seit 2024 in einer Sanierungsphase.
Zusammenarbeit mit den Behörden
„Die Baywa wird eng mit der Staatsanwaltschaft kooperieren“, versicherte Scheller. Bereits im November 2024 hatte die Finanzaufsicht Bafin eine Untersuchung der Baywa-Bilanz 2023 eingeleitet. Die aktuellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich darauf, ob Buchwerte in der Bilanz im Vorjahr zu hoch angesetzt wurden.
- Verdacht auf Bilanzfälschung im Jahresabschluss 2023
- Ermittlungen gegen ehemalige Vorstandsmitglieder
- Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Bafin
Die Krise der Baywa stellt eine große Herausforderung für das Unternehmen und seine Aktionäre dar. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden zeigen, ob es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist und welche Konsequenzen dies haben wird.