Ab September 2025 erhalten alle in den Niederlanden geborenen Babys, die am oder nach dem 1. April 2025 geboren wurden, die Möglichkeit, eine Antikörper-Gabe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu erhalten. Laut dem niederländischen Gesundheitsinstitut RIVM führt diese Virusinfektion jährlich dazu, dass bis zu 3.000 Kinder in Krankenhäusern behandelt werden müssen und die pädiatrischen Intensivstationen stark belastet werden.
Die Antikörper-Gabe wird in das Nationale Impfprogramm aufgenommen und soll Babys während ihres ersten Lebensjahres schützen, wenn das Risiko schwerer Erkrankungen am höchsten ist. Es handelt sich hierbei nicht um eine Impfung, sondern um eine direkte Immunisierung mit Antikörpern, die einen sofortigen Schutz von etwa sechs Monaten bieten. Nebenwirkungen sind Berichten zufolge selten und meist mild, wie z. B. Hautausschlag, Fieber oder Schwellungen an der Injektionsstelle.
Die Einführung erfolgt nach einer schweren RSV-Welle in diesem Winter, die Krankenhäuser zwang, Operationen und andere geplante Behandlungen zu verschieben. Etwa die Hälfte der 90 pädiatrischen Intensivbetten des Landes waren mit Kindern belegt, die an schweren RSV-bedingten Atemproblemen litten.
RSV, ein Erkältungsvirus, das hauptsächlich im Herbst und Winter zirkuliert, beginnt oft mit laufender Nase, Husten und Fieber, kann aber zu pfeifenden Atemgeräuschen, Lungenentzündung oder gefährlichen Atemaussetzern führen. Eines von 56 gesunden Babys wird mit dem Virus ins Krankenhaus eingeliefert, und 150 bis 200 Kinder benötigen jährlich eine intensivmedizinische Betreuung.
Weltweit ist RSV die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Die Niederlande reagieren nun mit diesem Schritt, um die Gesundheit ihrer jüngsten Bürger zu schützen und die Belastung des Gesundheitssystems zu verringern.
Auch Irland weitet RSV-Schutz aus
Auch in Irland werden RSV-Impfungen für Neugeborene ab dem 1. September angeboten. Darüber hinaus wird das Programm auf alle Babys ausgeweitet, die zwischen dem 1. März und dem 31. August dieses Jahres geboren wurden. Die Immunisierung hat zu einer Reduktion der Fälle in Notaufnahmen um 57 % geführt.
Expertenmeinung
Dr. Eamonn O'Moore, National Health Protection Director des HSE, betont, dass einige Babys stark von RSV betroffen sein können und die Impfung einen wichtigen Schutz bietet.