Der Prozess gegen Christina Block, die Erbin der Steakhaus-Kette „Block House“, wegen der Entführung ihrer Kinder aus Dänemark geht weiter. Am Dienstag setzt das Landgericht Hamburg die Befragung der 52-jährigen Unternehmerin fort. Block bestreitet weiterhin, die Entführung ihrer Kinder in Auftrag gegeben zu haben.
Hintergrund des Falls
Die Staatsanwaltschaft wirft Block vor, in der Silvesternacht 2023/24 die Entführung ihres damals zehnjährigen Sohnes und ihrer 13-jährigen Tochter aus der Obhut ihres Ex-Mannes in Dänemark veranlasst zu haben. Mehrere Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens sollen die Kinder nach Deutschland gebracht haben. Zuvor hatte es einen jahrelangen Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem Ex-Mann gegeben. Im August 2021 behielt der Vater die Kinder nach einem Wochenendbesuch bei sich. Das Hanseatische Oberlandesgericht sprach daraufhin der Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu, doch die dänische Justiz lehnte eine Durchsetzung des Beschlusses ab.
Blocks Aussage vor Gericht
Am dritten Verhandlungstag wies Christina Block in einer mehrstündigen Erklärung den Vorwurf der Anklage zurück. Sie räumte jedoch ein, dass sie mit Beratern und Sicherheitsfirmen verschiedene Möglichkeiten einer Rückholung erwogen hatte, darunter eine Fahrt mit einem Boot über die Flensburger Förde. Sie betonte jedoch, dass es sich lediglich um hypothetische Überlegungen gehandelt habe.
Das Foto an Gerhard Delling
Ein weiteres Beweisstück im Prozess ist ein Foto, das Christina Block kurz nach der Entführung der Kinder an ihren damaligen Lebensgefährten, den Sportmoderator Gerhard Delling, schickte. Das Foto zeigt Christina Block mit ihrer Tochter Greta und den entführten Geschwistern Klara und Theo. Die Gründe für das Versenden des Fotos an Delling sind Gegenstand der weiteren Untersuchungen.
Fortsetzung der Befragung
Die Vorsitzende der Strafkammer, Isabel Hildebrandt, hatte bereits am vergangenen Freitag mit einer detaillierten Befragung von Christina Block begonnen. Es wird erwartet, dass diese Befragung am Dienstag fortgesetzt wird, um weitere Details und Hintergründe der Ereignisse aufzuklären. Der Prozess wird mit Spannung erwartet, da er weitreichende Konsequenzen für alle Beteiligten haben könnte.